Station: [1] Das Tabakmuseum /Geschichte


Herzlich willkommen im Oberrheinischen Tabakmuseum Mahlberg - dem größten Tabakmuseum Europas! 

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg  spielte der Tabakanbau hier  in Baden, in der angrenzenden Pfalz und im Elsass eine wichtige Rolle. Dank des milden Klimas und der nährstoffreichen Böden konnten die Bauern den Tabak erfolgreich anbauen. Die Bevölkerung, vor allem die Frauen, arbeiteten in kleinen Manufakturen, Fabriken oder Zuhause, um die Tabakernte zu verarbeiten. 

In Zeiten wachsender Rezession und Arbeitslosigkeit bedeutete dies für die Bevölkerung eine gesicherte Existenz. Die Fabrikanten erwirtschafteten sich mit der Tabakverarbeitung einen beachtlichen Wohlstand.

Die Tabakpflanze kommt eigentlich aus Südamerika. Dort wurde bereits Kolumbus bei seinen Entdeckungstouren auf sie aufmerksam. In seinen Aufzeichnungen berichtet er über die Ureinwohner der neuen Welt und über "Kräuter, deren Rauch sie tranken".

In Deutschland wurde Tabak erst durch die rauchenden Soldaten im 30-jährigen Krieg bekannt. 1774 gründete Carl Ludwig Freiherr von Lotzbeck in der nahe gelegenen Stadt Lahr eine Schnupftabakfabrik und legte damit den Grundstein der Tabakindustrie in der Ortenau. Lotzbeck förderte den Tabakanbau und versorgte die Landleute im Umland mit Setzlingen und Samen.

Die erste Zigarrenfabrik der Region entstand ebenfalls in Lahr: Adolf Bader gründete sie im Jahr 1840.

Bereits eine Generation später zählte der Bezirk rund 2500 Erwerbstätige in der Zigarrenfabrikation. In den 1920er Jahren waren dann schon 6000 Menschen für die Zigarrenindustrie tätig.

Bevor Sie nun diese Erfolgsgeschichte der badischen Zigarre weiterverfolgen, werfen Sie einen Blick auf die Geschichte der Zigarette und ihrer Vermarktung. Gehen Sie dafür bitte die Rampe gegenüber dem Kassenhaus hinunter in den Raum unter der hölzernen Trockenscheune.

©-Alle Abbildungen: Oberrheinisches Tabakmuseum Mahlberg