Station: [15] Tabakvermarktung


Wer in Frankreich Zigaretten kaufen will, hält Ausschau nach der roten Carotte. Oben neben der Tür ist eine alte Version dieses Erkennungszeichen für Tabakgeschäfte angebracht. Heute kennt man die rote Carotte eher als Leuchtschild mit der Aufschrift TABAC. Die französischen Tabakhändler, die übrigens vom Staat lizenziert wurden, mussten dieses Emblem seit 1906 verpflichtend führen. Solche Hinweiszeichen kennen wir in Deutschland beispielsweise von den Apotheken mit dem rot-weißen A in Frakturschrift.

Andere Länder mit staatlich lizenzierten Verkaufsstellen nutzen einheitliche Emailleschilder als Kennzeichnung, wie zum Beispiel in Österreich oder Italien.

Doch auch in Amerika gibt es ein einheitliches Zeichen für Tabakgeschäfte. Es ist die große Skulptur eines Indianers, der in die Ferne späht und ein Bündel Tabakstangen in der Hand hält.

Die Zigarrenfirma hat selbstverständlich nicht nur eine Produktlinie. In der Vitrine an der Schmalseite des Raumes sehen Sie als Beispiel die unterschiedlichen Produkte, die die Zigarrenfirma Franz Krämer aus Seelbach im Jahr 1975 vertrieb. Unten in der Mitte ein Vertreterkoffer, mit dem der Außendienstler den Vertriebsstellen die Produkte anbot. Der Bauer oder Arbeiter kaufte sich dann im Laden oft die einfachen Fehlfarben. Das sind preisreduzierte Produkte, deren Deckblatt untereinander keine einheitliche Farbgebung aufwies. Geschmacklich besteht jedoch kein Unterschied zur normalen Zigarre derselben Produktlinie. Zu besonderen Anlässen bekam er dann vielleicht eine Geschenkpackung der Zigarren mit aufwändigerer Ausstattung. Diese hatten dann Bauchbinden und teilweise auch Einzelhüllen aus Cellophan.

©-Alle Abbildungen: Oberrheinisches Tabakmuseum Mahlberg