Station: [18] Stempeluhr und Kontor


Mit der Industrialisierung veränderte sich auch die Organisation und Verwaltung der Arbeit - die exakte Arbeitszeiterfassung jeder einzelnen Person war wichtig. Dabei half die Stempeluhr. Sie dokumentierte minutengenau den Schichtbeginn der Arbeiterinnen  und Arbeiter auf der persönlichen Karteikarte.

Diese Uhr stammt aus  Schwenningen im Schwarzwald. Zur Zeit der Industrialisierung führte die Nachfrage nach solchen Spezialuhren dort zu einem kleinen Wirtschaftswunder in der Feinmechanikindustrie

Rechts, im historisch eingerichteten Kontor, arbeiteten der Fabrikant und seine Buchhalter.  Die zweite, mittlerweile zugemauerte Tür, diente als externer Zugang zum Kontor. Den Arbeitern war es dadurch nicht möglich zu wissen, ob der Fabrikant gleich in den Arbeitssaal tritt, oder ob er sich in der Villa gerade das zweite Frühstück servieren lässt. Die Betriebsordnung des Unternehmens regelte alle Rechte und Pflichten der Angestellten, auch die Arbeitszeiten: Die sechs-Tage-Woche war damals Standard, frei gab es nur am Sonntag. Eine Arbeitsschicht dauerte im Sommer 13 Stunden, im Winter 12, mit jeweils drei Pausen am Tag.

Alle Abbildungen: © Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen