Station: [2] Zigarettenautomat


Im historischen Originalkostüm und mit Bauchladen bietet die Hostess Reval-Zigaretten an. Ein überzeugendes Markenimage und raffinierte Werbemaßnahmen waren seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Zigarettenindustrie. Auch der Handel hat sich einiges einfallen lassen, um die Zigarette an den Kunden zu bringen.

Zigarettenautomaten, die Tag und Nacht auf der Straße zugänglich waren, garantierten die permanente Verfügbarkeit. Die Automaten an der rechten Wand geben einen Eindruck über die Entwicklung der Zigarettenautomaten im letzten Jahrhundert. Während der Kunde bei dem Modell aus den 1970er Jahren die Qual der Wahl zwischen immerhin sieben Marken hat, bieten die älteren Automaten häufig nur eine oder zwei verschiedene Marken zur Auswahl. Unvorstellbar für heutige Konsumenten!

Die beiden hölzernen Automaten an der Wandmitte ergänzten das Laster des Rauchens um die Sucht nach Glücksspiel. Sie waren in der Kneipe aufgestellt und mit etwas Glück konnte sich der Gast hier seine Zigaretten erspielen. Beim linken Automat erschien nach dem Einwurf einer Münze eine kleine Kugel. Wie bei einem Flipperautomaten war es das Ziel, durch Drücken des unteren Hebels die Kugel durch die Spirale zu schnalzen. Je nachdem, in welcher Vertiefung die Kugel landete, bekam der Kunde unten als Gewinn eine oder mehrere Zigaretten ausgespielt. Wenn er kein Glück hatte, ging er leer aus. Der kleinere Automat daneben ist nicht industriell gefertigt. Ein örtlicher Handwerker hatte das Grundprinzip vereinfacht nachgebaut. Dabei gab der Automat die Zigaretten nicht direkt aus, sondern eine Signallampe zeigte dem Spieler seinen Gewinn an. Die Zigaretten bekam er dann am Tresen beim Wirt.

©-Alle Abbildungen: Oberrheinisches Tabakmuseum Mahlberg