Station: [1] Willkommen


Guten Tag und herzlich willkommen zu einer Zeitreise in das frühe 20. Jahrhundert, in das Leben einer Bauernfamilie in der Großenhainer Pflege vor über hundert Jahren.

Das Bauernmuseum Zabeltitz ist in einem authentischen und für die Region typischen Dreiseithof eingerichtet. Er besteht aus dem Haupthaus auf der linken Seite, der Scheune geradezu und dem Seitengebäude rechts. Hinter der Scheune schließen der Bauerngarten und eine Streuobstwiese an.

Auf unserem Rundgang werden Sie die Innenräume und Außenbereiche kennenlernen und in den bäuerlichen Alltag der Familie Händel zurückversetzt werden, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts den Hof bewirtschaftete.

Der Hof besteht allerdings schon viel länger: seit ungefähr 1810. Ursprünglich gehörten anderthalb Hufen, also rund 30 Hektar Acker-, Wald- und Wiesenfläche zum Hof – eine mittlere Größe, die einer Bauernfamilie ein gutes Auskommen bot. Im Jahr 1901 allerdings wurden die Flächen aufgeteilt und an mehrere Besitzer verkauft. Familie Händel übernahm den Hof mit gut 9 Hektar Land und leitete erste Modernisierungen ein: 1904 wurde der Hof an die Wasserversorgung angeschlossen, 1913 ans Stromnetz. Muskelkraft und zwei Pferde blieben dennoch die bestimmenden Arbeitsmittel. Wie schon ihre Vorgänger betrieb Familie Händel Vieh- und Heuwirtschaft, baute Getreide und Hackfrüchte an. Zusammen mit Stroga zählte Zabeltitz damals etwa 600 Einwohner.

Die mittelbäuerliche Lebens- und Arbeitsweise fand in der Großenhainer Pflege erst durch die Kollektivierung Anfang der 1960er Jahre ein Ende. Nachdem der letzte Eigentümer 1979 gestorben war, übernahm die Gemeinde das Haus, um hier ein Landwirtschaftsmuseum einzurichten.

Die Sanierungsarbeiten und die Konzeption der Ausstellung zogen sich bis in die 1990er Jahre. Seit über 25 Jahren heißt das Bauernmuseum Zabeltitz inzwischen seine Besucher willkommen und lässt sie die mittelbäuerliche Lebenswelt hautnah miterleben.

Alle Abbildungen: © Bauernmuseum Zabeltitz