Station: [18] Schloss, Palais und Kirche: der Ort Zabeltitz


Die Sankt-Georgen-Kirche, das Alte Schloss, das Wackerbarth-Palais und dahinter: ein großzügiger Barockgarten, nach französischem Vorbild. Zabeltitz gehört zu den schönsten Dörfern Sachsens – zweifelsohne!

Das Palais in seiner heutigen Form und der Garten stammen aus der Zeit Augusts des Starken. 1728 brennt in Dresden das Kurländer Palais – damals „Gouvernementshaus“ – ab. Sein Bewohner, der Minister und Reichsgraf von Wackerbarth, verliert dabei sein gesamtes Hab und Gut. Zum Trost schenkt August der Starke ihm das Rittergut Zabeltitz, dessen Umgestaltung Wackerbarth sogleich in Angriff nimmt. Er beauftragte den berühmten Baumeister Johann Christoph Knöffel mit dem Umbau des Palasts und der Gestaltung des Gartens.

Gesagt – getan. In den Jahren nach 1728 entsteht dieses Gesamtkunstwerk, das den Dresdner Barock in seiner schönsten Form ins kleine Dorf Zabeltitz versetzt.

Doch nicht nur das: Zwei Generationen später lässt Prinz Xaver von Sachsen, der Enkel Augusts des Starken, den streng symmetrischen Schlossgarten um einen englischen, einen „wilden“ Teil erweitern. Franz Xaver hatte zuvor mehrere Jahre die Geschicke ganz Sachsens geleitet: als Prinzregent für seinen minderjährigen Neffen. Ein nicht unwesentlicher Teil der sächsischen Geschichte spiegelt sich also hier, in Zabeltitz, wider.

Doch die Prinzen und Kurfürsten lebten und regierten nicht im luftleeren Raum. Ihr prunkvoller Lebensstil wäre nicht denkbar ohne die Hintersassen: die Bauern, die die Ländereien bewirtschafteten und mit ihren Abgaben und Diensten zum Wohlstand der Oberschicht beitrugen.

Wenn Sie nach all der Pracht auch einen Blick hinter die Kulissen wagen wollen: In der Hauptstraße 54 finden Sie das „Bauernmuseum Zabeltitz“, das den Arbeitsalltag einer Mittelbauernfamilie in der Großenhainer Pflege im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in Szene setzt. Es ist Dienstag bis Freitag von 10 bis 12:30 Uhr und 14 bis 16 Uhr sowie Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Schauen Sie gerne vorbei!

© Archiv TMGS_Andreas Krone