Station: [11] Büchsenmacher


Waffen begleiten Menschen schon seit Jahrtausenden – als Jagdwaffen, als Kriegswaffen oder als Prestigeobjekte. Wir zeigen Ihnen hier einige historische Stücke. 

Waffenschmiede haben zum Beispiel die an der Wandseite ausgestellten Hellebarden – das sind Stabwaffen – der Lauterbacher Bürgerwehr hergestellt. Getragen wurden sie von der patrouillierenden Nachtwache. Jeder Bürger musste sich dazu verpflichten, alle paar Wochen die Stadt nachts zu verteidigen. 

Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen ging die Bedeutung der Stabwaffen zurück. Büchsenmacher traten an die Stelle der Waffenschmiede. Sie stellten vorwiegend Jagdwaffen und Prestigeobjekte her. 

1684 wurde Lauterbach offiziell zur Residenzstadt der Riedesel Freiherren zu Eisenbach erhoben. Wenn ich nochmal erinnern darf: Einer der berühmtesten Söhne der Familie, Georg Friedrich Riedesel Freiherr zu Eisenbach, ließ das Hohhaus Ende des 18. Jahrhunderts erbauen.

Immer mehr begabte Büchsenmacher siedelten sich in der Stadt an. Sie versprachen sich gute Geschäfte, denn besonders der Adel schmückte sich gern' mit wertvollen Feuerwaffen. 

Die berühmteste Familie waren die Tanner. Die Hofbüchsenmacher waren für diverse Fürstenhöfe tätig. In Zusammenarbeit mit Nürnberger Juwelieren und Silberschmieden stellten sie wahre Meisterwerke der Technik und Kunst her.

Gehen Sie einmal um die Vitrine herum und betrachten die Waffe aus dem Hause Tanner von allen Seiten. Es ist die zweite von unten. Der Gewehrlauf ist komplett aus Damaststahl gefertigt. Und der Kasten! Eine Gravurarbeit aus Gold! Erkennen Sie die Tiere? Auf der einen Seite ist ein Fuchs abgebildet, auf der anderen ein Hund.

In den weiteren Vitrinen zeigen wir einige Jagdwaffen. Richtige Kriegswaffen sind nur die auf dem Boden liegenden Hakenbüchsen. Sie waren im 15. und 16. Jahrhundert Teil der Lauterbacher Stadtverteidigung.

Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum