Station: [24] Schlafstube


Psssst – Sie sind in der Schlafstube. Und sehen natürlich sofort das typische Bett mit Baldachin, wie es in jedem Heimatmuseum zu sehen ist. Das Besondere ist der Kontext, in dem unser Bett steht. Das kleine Bauernbett integriert in einem Stadtschloss! Denn natürlich gehörte die Schlafstube zur Pächterwohnung, die wiederum zum Schloss gehörte. 

Fragen Sie sich bei der Bettgröße nicht auch, ob die Menschen damals so viel kleiner waren als wir heute? 

Die Antwort lautet: Nein, waren sie nicht. Aber die Menschen schliefen damals in halbaufrechter Sitzposition. Das galt als gesund. Es herrschte die Meinung, dass beim Liegen zu viel Blut in den Kopf strömen und das zum Tod führen könnte. Andere wollten dem Albtraum oder dem Nachtalb entkommen, der sich nachts angeblich auf die Brust setzen wollte.

Bevor Sie weitergehen, schauen Sie sich bitte die beiden Fenster an! Für so eine einfache Stube sind sie sehr aufwändig gemacht. Ihre Form ist einzigartig in Europa. Nach Außen wollte man den Prunk des Stadtschlosses zeigen – auch wenn es der arme Pächter war, der hier im Flügel wohnte.

Alle Abbildungen: © Hohhaus-Museum