Station: [7] Das Wilhelm-Hauff-Museum


Es gibt keine Hinweise darauf, dass Wilhelm Hauff jemals in Honau zu Besuch war.  Trotzdem gibt es hier in der Gemeinde das Wilhelm-Hauff-Museum. Warum das so ist? Zum einen natürlich wegen seines Romans „Lichtenstein“. Natürlich auch wegen  der gleichnamigen Burg.  

Es hat aber auch mit Lore Ziegler zu tun, deren Familie ein besonderes Verhältnis zu  Wilhelm Hauff, dem Lichtenstein und Honau hat. Auf ihr Betreiben hin wird 1982 das  Wilhelm-Hauff-Museum eröffnet.  

Das heutige Museumsgebäude wurde früher als sogenannter Farrenstall genutzt.  Farre ist ein schwäbischer Ausdruck. Gemeint ist damit ein geschlechtsreifes  männliches Hausrind. Anders gesagt: Der Farre ist ein Zuchtbulle.  

1882 wurde in Württemberg das „Gesetz betreffend die Farrenhaltung“ erlassen, das  im Wesentlichen folgendes besagt: „Die Gemeinden sind verpflichtet, die für die  Rindviehzucht (...) erforderlichen Farren zu halten (...).“ 

Teilweise wurden einzelne Bauern vertragsmäßig mit der Haltung beauftragt und  entsprechend entlohnt. Doch im Laufe der Zeit gingen immer mehr Gemeinden dazu  über, einen eigenen Farrenstall zu bauen – meist mitten im Dorf gelegen.

Mit dem Aufkommen der künstlichen Besamung verloren die Farren an Bedeutung,  sie wurden überflüssig und damit auch ihre Ställe. Aus diesen wurden Bibliotheken,  Bürgerhäuser oder eben, wie hier in Honau, ein Museum.

Alle Abbildungen: © Wilhelm-Hauff-Museum