Station: [35] Die Adelsgeschlechter Fränkisch-Crumbachs


Das erste Adelsgeschlecht etablierte sich um 1180 in der hiesigen Gemarkung und nannte sich die „Herren von Crumbach“. Zwei der Söhne, Friedrich und Rudolph, errichteten die Burg Rodenstein im 13. Jahrhundert und gaben sich nun den Namen „von Rodenstein“. Während die Linie der Crumbacher Herren bald ausstarb, bewohnten die Rodensteiner die Burg bis 1635, als Adam von Rodenstein und seine Familie während des Dreißigjährigen Krieges an der Pest starben. Die Burg wurde danach nicht weiter bewohnt und verfiel.

Die Aufteilung des Erbes der Rodensteiner ist etwas kompliziert. Nach Adams Tod ging eine Hälfte seines Besitzes an seine Schwester und wurde an den Landgrafen von Darmstadt verkauft. Die andere Hälfte ging an Adams Neffen und wurde unter deren Nachkommen hin- und her vererbt, verkauft, bzw. durch Heirat weitergegeben; beispielsweise an den General Karl von Rabenhaupt, an Rudolf von Pretlack und Weiprecht von Gemmingen. Anfang des 19. Jahrhunderts vereinte die Familie von Gemmingen alle früheren Besitztümer der Rodensteiner wieder in ihrer Hand.

Der Herr von Rabenhaupt hatte sich fast nie in Fränkisch-Crumbach aufgehalten und praktisch nichts erinnert an ihn. Das Herrenhaus derer von Pretlack ist heute das Rathaus der Gemeinde. Nach dem Aussterben der Pretlacks blieb die Familie von Gemmingen als einziges Adelsgeschlecht in Fränkisch Crumbach und sie bewohnen heute noch das Herrenhaus.

 

Text: Stephanie Fittschen, © Rodensteinmuseum

Abbildungen:

1) Hans III. von Rodenstein, Foto: Claus Fittschen, © Rodensteinmuseum

2) Carl von Rabenhaupt, Wikipedia, gemeinfrei

3) Johann Rudolf von Pretlack, gemeinfrei

4) Weiprecht von Gemmingen, gemeinfrei