Station: [37] Die Freiherren von Pretlack in Fränkisch-Crumbach


Der spätere General Johann Rudolf von Pretlack trat Ende des 17. Jahrhunderts in hessen-darmstädtische Dienste. Im Jahre 1717 erhielt er durch Heirat ein Viertel der Rodensteiner Güter. Um 1720 errichtete er in Fränkisch-Crumbach ein Schloss mit ausgedehnter Parkanlage und See: das heutige Rathaus.

Bereits zwischen 1683 und 1686 soll er als junger Page aus den Einsätzen gegen die Türken die so genannte „Türkentrommel“ als Beutestück mitgebracht haben. Dieser trommelförmige und bemalte Tisch aus Palmenholz steht heute in der evangelischen Kirche in Fränkisch-Crumbach. Tatsächlich ist er eine Rarität aus Java, einer Insel im heutigen Indonesien. Man benutzte ihn in Fränkisch-Crumbach als Tauftisch.

Der letzte Freiherr von Pretlack, Ludwig Georg Franz, starb 1843 und wurde in der Pretlackschen Gruft auf dem Fränkisch-Crumbacher Friedhof mit großem Zeremoniell beigesetzt: Um das Aussterben des Geschlechts in Szene zu setzen, zerbrach man das Pretlacksche Wappen und warf es in sein Grab.

 

Text: Karl-Heinz Mittenhuber, © Rodensteinmuseum
1. Johann Rudolph von Pretlack, 1668-1737,  gemeinfrei
2. Wappen derer von Pretlack, gemeinfrei