Station: [17] Siegburger Steinzeug


Sieglinde, Lottchen – ich übernehme hier mal. Ich kenne mich hier bestens aus. Hallo, ich bin Leonardt, der Sohn des Meisters. Ich bin in der Töpferei-Werkstatt aufgewachsen. Ich muss auch Töpfer werden, ob ich will oder nicht, weil ich später die Werkstatt übernehme. Mein Vater und meine Mutter lernen mich an. Das dauert sechs Jahre, sechs Jahre! Erst dann bin ich selbst Meister.

Wo mein Vater und meine Mutter sind? Hier bei ihren Tonwaren natürlich. Ihr seht sie, sie sind genauso golden wie ich. Wie alle, die in der Werkstatt arbeiten. Wir sind leicht zu finden. Kleiner Tipp: Mein Vater heißt Antonius Aulner meine Mutter Agnes. Hehe, mich nennen sie Leonardt Lehrling, weil ich ja noch lernen muss.

Ich zeige dir jetzt mal unsere schönsten Stücke. Hier in der großen Wandvitrine kannst du die berühmten Siegburger Schnellen aus dem 16. Jahrhundert sehen. Das sind die schlanken Krüge, die nach oben hin immer schmaler werden. Im mittleren Regal stehen sie. Haben sie nicht besonders schönen Verzierungen? Blumenornamente, Blütenranken und Figuren aus der Bibel. Haben wir gut gemacht, oder? Tja, ein bisschen stolz darf ich schon sein.

Hihi – und besonders viel Spaß hat es gemacht, den Bartmannskrug zu töpfern. Dort im oberen Regal. Das ist das Gefäß mit dem grimmig guckenden Mann, der einen Bart trägt. Die sind bei den Leuten total beliebt!

Guck dich noch um. In den frei stehenden Vitrinen kannst du noch sehen, aus welchen Gefäßen die Menschen im 13. und 15. Jahrhundert getrunken haben. An der nächsten Station lernst du meinen Vater Antonius kennen.

 

Foto 1:© Dagmar Trüpschuch

Foto 2:© Dagmar Trüpschuch