Station: [3] Wasserspeier und Uhrwerk


Schwein: Ruhe! Jetzt bin ich schon hier im Museum und immer noch holen mich die Glocken von St. Servatius aus meinem verdienten Schlaf. Hier, hier oben bin ich. Das kleine müde Schwein in der Mitte! Jahrelang habe ich auf die Kirche St. Servatius aufgepasst. Jahrelang? Was sage ich da? Jahrhunderte !!!!! Ich bin nämlich eine WÄCHTERFIGUR!

Siegl.: Ach das Schwein plustert sich wieder auf. Dabei war es nicht alleine. Es war zusammen mit anderen Wächtern, Tiere und andere Figuren, die Fratzen ziehen, pssssst vor denen habe ich ein wenig Angst. Es gibt noch mehr von ihnen im Museum. Aber sie haben nicht nur aufgepasst, sie mussten auch arbeiten – als Wasserspeier. Wenn es regnete hielten sie das Wasser von der Kirchenwand ab und spuckten das Regenwasser in einem großen Strahl auf den Boden.

Schwein: Ja das war eine Freude –„spuck“ – und wieder einen Mann mit Hut getroffen! Aber dann war es vorbei mit dem Spaß. 1985 baute man uns ab und ersetzte uns durch Koooopien. Man wollte uns vor Wind und Wetter schützen! Weil wir jahrhundertealte Originale sind! Langweilig ist es seitdem. Und dann hat man uns auch noch das Uhrwerk da vor die Schnauze gelegt.

Siegl. Ironisch Du armes Schwein! Dabei ist das Uhrwerk von höchstem Adel. Es wurde im Jahr 1793 von einem Hofuhrmacher hergestellt, der am Kurfürstlichen Hof in Bonn arbeitete. Das Uhrwerk konnte nicht nur die Uhrzeit anzeigen sondern auch das Geläut der Glocken steuern. Ich mag mir garnicht vorstellen, wie viel Arbeit der Museumsmitarbeiter hatte, der das Uhrwerk in der Kirche ab- und hier wieder aufgebaut hat. Es muss wie ein Puzzle mit über 5000 Teilen gewesen sein!

Das Schwein grunzt genervt.

Siegl.: Ich glaube ich gehe jetzt lieber weiter. Lottchen?

Foto 1: © Dagmar Trüpschuch 

Foto 1: © Stadtmuseum Siegburg