Station: [22] Carl "Charles" Wimar


M: Eine Feder im Haar, bunt bestickte Kleidung – auf den ersten Blick ein typisches Gemälde eines amerikanischen Ureinwohners. Erst wenn Sie genauer hinsehen, sehen Sie die Feinheiten und die Genauigkeit der Darstellung, die weit entfernt ist von vordergründigem Ethno Kitsch.

F: Wir sind stolz, Ihnen hier das Werk eines bedeutenden Sohnes der Stadt Siegburg zeigen zu können – das Gemälde „Iron Horn“ des Künstlers Carl „Charles“ Wimar.

M: Nun einige Worte zu seinem Lebenslauf: Carl Wimar wurde 1828 in Siegburg geboren. Im Alter von 15 Jahren wanderte er mit seiner Familie nach St. Louis in die USA aus. 1852 kehrte er nach Deutschland zurück und studierte Malerei an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf. Schon hier malte er Bilder von Konflikten amerikanischer Siedler mit native Americans.

F: Es heißt, dass seine Eltern, die in Missouri lebten, ihm Kleidung und Utensilien von amerikanischen Ureinwohnern zuschickten, damit er sie möglichst originalgetreu abbilden konnte.

M: 1856 kehrte Wimar nach St. Louis zurück. Er unternahm mehrere Expeditionen entlang des Missouri, des Mississippi und des Yellowstone River, auf denen er die Besiedlung des amerikanischen Westens und dessen Ureinwohner malte.1862 starb der Künstler in St. Louis an Tuberkulose.

F: Seine Bilder sind im City Art Museum in St. Louis ausgestellt. Sein Werk ist bis heute von großer Bedeutung. Insbesondere wegen seines ethnografischen Interesses an der indigenen Bevölkerung.

M: Interessieren Sie sich auch für moderne Kunst? Dann folgen Sie dem Flur links entlang. Dort zeigen wir Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.

F: Machen Sie aber vorher noch einen Abstecher in unseren Ausstellungsraum zur Industriegeschichte.

 

Foto: © Dagmar Trüpschuch