Station: [11] Hauswirtschaft


F: Denken Sie an dieser Station einmal an Ihre modern eingerichtete Küche mit Mixer, Entsafter, Kühlschrank, Herd, Waffeleisen und Backofen. Und dann schauen Sie sich hier in unseren Räumen um, in denen wir zeigen, wie eine Hausfrau vor hundert Jahren und mehr gearbeitet hat. Auch hier gibt es diese Küchengeräte. Finden Sie sie? Viele dieser Vorläufer haben nur noch entfernt Ähnlichkeit mit unseren modernen, elektrischen und teilweise digitalen Haushaltsgeräten.

M: Ein großes Thema ist seit jeher die Haltbarmachung von Lebensmitteln. Kühlschränke gab es damals nicht – dennoch mussten Obst, Gemüse, Milch und Fleisch haltbar gemacht werden. Was machten die Menschen also?

F: Sie trockneten ihr Getreide und verarbeiteten es zu Mehl.

M: Sie schnibbelten Kohl und fermentierten Sauerkraut, das sie in großen Bottichen einlagerten.

F: Sie kochten Obst ein und machten Gemüse in Wein oder Essig haltbar.

M: Fleisch und Wurst räucherten sie – oder kochten sie in Gläser oder Dosen ein.

F: Wie Sie bereits wissen, kochte die Hausfrau damals an einer offenen Feuerstelle. Vor dem Kamin hing sie Schinken und Wurst zum Räuchern auf. Dieser Bereich wurde „westfälischer Himmel“ genannt. Gucken Sie mal nach oben! Einfach himmlisch, was da hängt!

M: Nun zum Backen: In einem Backtrog, wie Sie ihn an der rechten Wand sehen, wurde Brotteig für das ganze Dorf angesetzt. In jedem Dorf gab es damals ein Backhaus – im Sauerland hießen sie Backes –, in dem ungefähr einmal im Monat für alle Brot gebacken wurde. Je nachdem wie viel Mehl eine Hausfrau einbrachte, so viele Brote bekam sie später.

F: Dieser Backtrog aus dem Jahr 1723 ist ein ganz besonders Stück. Er stammt aus dem Elternhaus unserer Heimat-Dichterin Christine Koch.

Fotos: © Dagmar Trüpschuch