Station: [12] drei Arbeiten: Der Krieger ist lächerlich, Hommage à Ezra Pound, Ikarus


Betrachten Sie die drei großen roten Bilder im hinteren Ausstellungsbereich. Es scheint, als würden die taktilistischen Arbeiten mit ihren schweren Holzbalken förmlich mit der Fachwerkarchitektur verschmelzen.

Als die Kunstwerke Ende der 1980er Jahr in das Museum einzogen, war auch Théo Kerg anwesend. Für ihn waren die Lichtsetzung und die Beziehung der Arbeiten zum Raum entscheidend für die Hängung. Die unverputzten Fachwerkwände, die den Blick auf die Struktur der Mauern frei geben, haben den Künstler damals überzeugt. Hier fand er in der Konstruktion der Mauern eine Entsprechung zu seinem persönlichen Materialzugang in der Kunst. 

Eine bedrohliche, düstere Stimmung geht von diesen drei Arbeiten aus. Die verbrannten Holzbalken vermitteln eine Schwere und Hoffnungslosigkeit, die durch die Farbwahl noch unterstützt wird. Rot und Schwarz erinnern an Feuer und Vernichtung. Die Komposition zwischen Balken und Malerei verstärkt diesen Eindruck. 

Wie ein Gehängter ruht das vordere Bild auf dem Balkenkreuz. Düster erscheint auch der Titel: Der Krieger ist lächerlich. Auch bei den anderen zwei Arbeiten behandelt Kerg in den Titeln das Thema Scheitern und Untergang. An den tragischen Held Ikarus, der bei dem Flug zur Sonne durch die Hitze abstürzt erinnert der Titel der Arbeit ganz links. Ob Kerg in den erdfarbigen Strukturen den Torso aus der griechischen Mythologie angelegt hat? 

In dem Bild daneben rechts liegen die Buchstaben wie gefallene Menschen am unteren Bildrand. Die Zeichen sind von einer dunklen Wolke umgeben, darüber nur das brennende Rot des Himmels. Kerg hat dieser Arbeit den Titel Eine Homage an Ezra Pound gegeben. 

Bedrohung und Zerstörung setzen sich als Thema im Werk von Kerg fort und sind auch bei der nächsten Station, der Skulptur auf der Stange neben der Vitrine, wiederzufinden.

Foto: © Doro Burkadt