Station: [13] Formen und Geräte: Hasenformen


Ach, verdammt nochmal! Man soll ja nicht fluchen, aber das mit diesen Hasenformen… das ist doch verflixt! Die halten einfach nicht zusammen!

Ja, die süßen Häschen, die machen es einem nicht so leicht…

Das kannst du laut sagen, Heinrich!

… dafür braucht man ein bisschen Übung. Seit neuestem haben wir Hasenformen aus Aluminium und Weißblech, die sind in Ordnung. Aber die besten, das sind die alten, schweren gusseisernen Formen.

Schau, ich zeig dir, wie es geht. Zuerst musst du die Innenseiten der Formen einfetten, denn sonst klebt ja nachher alles zusammen. Wir nehmen dafür bestes Olivenöl, das streichst du mit dem Pinsel auf.

So?

Ja, genau. So ist es richtig. Und dann nimmst du die Einzelteile locker in die Hand und setzt sie zusammen. Zuerst die Seitenteile und dann… ein bisschen schütteln… vorsichtig…

…irgendwann greifen die Teile ineinander. Und damit das Häschen auch fest zusammenhält, nimmst du hier so eine Klammer aus Aluminiumdraht…. und – zack! – jetzt ist es fest.

Darf ich deins nehmen und das Zusammensetzen später weiterüben.

Na klar. Wir wollen ja weiterkommen, nicht wahr?

Denn jetzt muss jeder Handgriff sitzen. Wir nehmen die knallrote Zuckermasse… die muss genau 130 bis 150 Grad heiß sein. 

Au! Das ist heiß!

Ja, genau. Nicht verbrennen! Dann stellen wir den Hasen auf den Kopf, nehmen die heiße Zuckermasse und gießen sie hinein. Den ganzen Hasen voll, denn so sind wir sicher, dass die Zuckermasse auch überall hinkommt. Dann wird der Hase schnell wieder ausgegossen, zurück in den Kupferkessel. Ein bisschen Zuckermasse ist aber innen an den Rändern schon kalt und hart geworden. Den ausgegossenen Hasen lassen wir jetzt erkalten, hier auf dem Rost. Die Zuckerzapfen, die sich unten bilden, kannst du einfach mit dem Messer abschlagen.

Und naschen.

Von mir aus auch naschen. Wenn die Hasen auf Handwärme herabgekühlt sind, musst du die Form vorsichtig öffnen…

Oh nein, das machst du lieber!

… die gegossenen Figuren werden ganz vorsichtig in der Form gewendet, die Form wieder geschlossen. Dann warten wir, bis alles abgekühlt ist. Und fertig ist der Osterhase.

Und dieser hier… hmm… der schmeckt nach Mäusespeck.

Ja, das ist der Geschmack des Eibischs. Der ist gut gegen Husten und Heiserkeit und der schmeckt auch gut. Spitzwegerich und Eibisch – das sind unsere Spezialitäten bei den Gutsele… und bei den Osterhasen natürlich auch.

Oh! Telefon. 

Ja? Frau Hauser? Ja, die ist hier. Verstanden, wird gemacht.

Deine Tante. Sie sagt, du sollst hier nicht herumschlecken, sondern nach oben gehen und deine Lektionen in Buchhaltung lernen.

Oh nein!

 

 

Foto: © Wagner Roland und Adelheid, Lahr