Station: [100] Außenstation


Guten Tag und herzlich Willkommen in Steinhude! 

Haben Sie schon einen Spaziergang am Steinhuder Meer oder eine Wanderung zur Moorhütte unternommen? Und vielleicht ein leckeres Fischbrötchen gegessen? Täglich lockt unser beschaulicher Ort viele Urlauber in die Region. 

Vor rund 100 Jahren sah das noch ganz anders aus. Zwar haben sich auch damals schon einige Urlauber an Niedersachsens größtem See erholt, aber Steinhude war vor allem eins: Ein wichtiger Standort für die Weber- und Lederindustrie, mit langer Tradition. 

Sehen Sie das blaue Schild am Giebel des Backsteinhauses? Es erinnert an die Weberinnung die bereits 1728 genau an dieser Stelle gegründet wurde und hier ihre Sitzungen abhielt.

Das Weberhandwerk in Steinhude blickt auf eine viele hundert Jahre alte Geschichte zurück und war neben der Fischerei der Haupterwerb der Steinhuder. Der sandige Boden und die Moorlandschaft machten eine ertragreiche Landwirtschaft rund um Steinhude unmöglich. Die Flachspflanze ist dagegen anspruchslos. Und so fingen die Steinhuder an, Flachs anzubauen und als Leinenweber zu arbeiten. Stetig wuchs die Zahl der Handwerber in Heimarbeit. 

Bereits im 19. Jahrhundert wurde Steinhude zu einem wichtigen Industriestandort. Aus den ersten Anfängen entwickelten sich große Webereien. Neue Arbeitsplätze entstanden und immer mehr Menschen siedelten sich hier an. Aber die Entwicklung hatte auch ihre Schattenseiten: durch das stete Wachstum und die zunehmende Mechanisierung in den Fabriken kam es zu großem Wohnungsmangel. Mit Zwangseinquartierungen und bescheiden gebauten Gemeindewohnungen, versuchte man das Problem in den Griff zu bekommen. 

Heute erzählt das Fischer- und Webermuseum in Steinhude in einem alten Fachwerkhaus über das Leben der Menschen aus längst vergangenen Tagen. Kommen Sie doch mal vorbei, im Neuen Winkel Nummer 8, wir freuen uns auf ihren Besuch.
Die Öffnungszeiten sind von Mai bis Oktober
immer Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr und
Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Im März, April und November hat das Museum nur am Wochenende und feiertags von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Foto: © Martina Bosse