Station: [1] Willkommen


F: Hey du! Ja, du da! Mit dem Telefon am Ohr!

M: Ja, dich meinen wir. Was machst du denn hier? Mitten in Altenheim?

F: Ist doch ganz klar. Du willst ins Museum, nicht wahr? Denn warum solltest du sonst hier herumstehen, neben einem Haus, auf dem klar und deutlich „Heimatmuseum“ steht. 

M: Na, wenn das Museum geöffnet ist, können wir gleich zusammen reingehen. Und wir zeigen dir dann die Highlights und wir erzählen dir, wie es früher war, in den Dörfern des Rieds und vor allem in Altenheim.

F: Aber vorher könntest du dich hier draußen nochmal umschauen. Das Haus, in dem das Museum untergebracht ist, ist nämlich schon 250 Jahre alt…

M: Sieht man ihm gar nicht an!

F: Das war früher… na klar! die Schule, was denn sonst! Mitten im Dorf, da braucht es: die Kirche…

M: Die steht gleich gegenüber

F: … und die Schule. An dieser Stelle stand schon immer die Dorfschule. Das erste Gebäude war klein und hutzelig und hatte nur eine Stub. Aber vor 250 Jahren, da haben sich die Altenheimer gesagt: Leute, so geht das nicht weiter! Wir brauchen eine neue Schule, eine besonders große und schöne! Und sie haben viele besonders große und schöne Bäume auf Flößen aus dem Schwarzwald bis nach Altenheim herangeschafft, um das große und schöne Fachwerkhaus zu bauen. Und dann hatten sie eine besonders große und schöne Schule, in der die Altenheimer Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernten, super Sache!

M: Den Menschen ging es gut, ihre Felder trugen gut, sie mussten nicht mehr fortziehen und bekamen viele Kinder. Und dann… war diese Schule irgendwann zu klein. Und der Bürgermeister von Altenheim ließ eine neue Schule bauen, gleich gegenüber. Johann Michael Sutter hieß dieser Bürgermeister. Und jetzt rate, was er dann gemacht hat? Er hat gesagt: Ooch… jetzt steht ja das große und schöne Schulgebäude leer… und wir haben ja noch gar kein Rathaus… da kann ich doch… da kann ich doch… einfach mal mein Bürgermeisteramt in das schöne Gebäude verlegen!

F: Und schwuppsdiwupps war es dann so, dass hier in dem Gebäude nicht mehr die Schule, sondern das Rathaus war, und dann war hier noch ein Kindergarten und später eine Sparkasse, Wohnräume… und ungefähr als deine Eltern geboren wurden, da ist das Gebäude endlich das geworden, was es heute noch ist, nämlich: das Heimatmuseum.

M: Eine ganz schön lange und komplizierte Geschichte! Aber keine Sorge. Auch die kompliziertesten Geschichten werden einfach, wenn man sie nur richtig erklärt. (Alte Lehrerweisheit!) 

F: Und dafür sind wir ja auch da. Wollen wir gleich mal reingehen, ins Museum? Es ist die hintere Tür mit der kleinen Treppe davor.

 

 

Alle Fotos: © Heimatmuseum Neuried