Station: [13] Krämerladen und Kaufladen Stehle


F: Hmm… das soll Shopping sein?

M: Na klar!... Oder sagen wir mal: Shopping, wie es früher war. Bevor es große Einkaufsmalls oder Internetanbieter gab. Vor etwa 100 Jahren, da sahen die Geschäfte so aus. Es gab Krämerläden, die wurden genannt: „Tante-Emma-Läden“. Da bekam man alles, was man täglich brauchte, in der Küche und im Haushalt. Also: Seife, Bier, Senf, Mayonnaise, Essig oder Schnürsenkel und Schuhcreme zum Schuheputzen.
Kundenkarten, die gab es noch nicht. Aber dafür sammelten die Leute kleine Klebchen – so wie Briefmarken – klebten sie alle auf einen Bogen und wenn dieser Bogen voll war, dann bekamen sie etwas umsonst oder vielleicht auch einen kleinen Rabatt.

F: Und wenn Kinder einkaufen kamen, dann bekamen sie noch etwas geschenkt. Ein Gutsele zum Beispiel. Oder, beim Metzger ein Stückchen Wurst.

M: Von diesen Tante-Emma-Läden gab es mehrere in Altenheim.
Aber wenn man neue Klamotten brauchte oder auch eine neue Tracht, oder Tassen und Teller oder Spielzeug, dann ging man in ein kleines Kaufhaus. Ja, auch das gab es in Altenheim! Das Kaufhaus Stehle. Da war alles sehr edel. Es gab Tische und Vitrinen, die waren rundum aus Glas. Man konnte sich alles in Ruhe anschauen und dann kam eine Verkäuferin und holte die Sachen aus der Vitrine, und man durfte es vorsichtig anfassen und die Verkäuferin konnte einen beraten… und wenn man dann ein paar Meter Stoff oder ein neues Kleid oder einen Plüschteddy oder so etwas gekauft hatte, dann hieß es:

Zitatorin:  Liewie Frau, darf ich Ihnen noch eine Tasse Kaffee oder ein Stückchen Kuchen anbieten? Das bekommen nur die wirklich guten Kunden unseres Hauses!

M: Ja, so war das früher! Ach, die gute alte Zeit! So würden die Erwachsenen das sagen.

 

 

Alle Fotos: © Heimatmuseum Neuried