Station: [15] Raum 8: Kuriose Mühlen


Nicht erschrecken! Es ist doch nur eine Kaffeemühle! 

Diese furchteinflößende Teufelsmühle ist aus Frankreich. Die Schädeldecke der Handmühle ist abnehmbar, auf den Skalp des Teufels wird die Kurbel aufgesetzt. In seinem Maul befindet sich die Schublade für das gemahlene Pulver. Sollte die Mühle etwa vor übermäßigem Kaffeegenuss warnen? Vielleicht. Denn gerade in religiösen Kreisen galt der Kaffee lange Zeit als Getränk des Satans, das abhängig und aus braven Bürgern Aufständische machte. Doch dem Abbild des Teufels könnte auch eine Unheil abwehrende Wirkung zukommen. Wie heißt es so schön? „Den Teufel mit dem Belzebub austreiben“. Das bedeutet, ein Übel mit einem anderen Übel zu bekämpfen. Übertragen auf unsere Kaffeemühle könnte es bedeuten, dass die Teufelsfratze dem Kaffee seine vermeintlich negative Wirkung nehmen könnte. 

In dieser und der nächsten Vitrine finden Sie weitere Kaffeemühlen mit kuriosen Gehäusen. Besonders phantasievoll ist die Kaffeemühle in Form eines Heißluftballons, eine sogenannte Montgolfière. Sie wurde um 1880 in Erinnerung an die Gebrüder Montgolfière hergestellt, die den Heißluftballon erfunden haben. Der obere Teil des Ballons ist abnehmbar, im Gehäuse ist eine Kurbel versteckt. 

Skurril ist auch die Kaffeemühle aus Florida aus dem Jahr 1880 in Form eines exakt nachgebildeten Taucherhelms. Sie ist funktionstüchtig, wie alle Kaffeemühlen hier.

Wie schon die Kirchenuhr Notre Dame de Lourdes gezeigt hat, waren Kaffeemühlen in Form bekannter Bauwerke sehr beliebt. Ein weiteres Beispiel dieser Kunstform ist die österreichische Handmühle aus dem Jahr 1880. Sie bildet den berühmten Uhrturm auf dem Grazer Schlossberg nach. Er ist das Wahrzeichen der Stadt Graz.

Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim