Station: [8] Raum 3: Manufakturmühlen, Gründerzeit


Aus der romantischen Biedermeier-Epoche kommend, betreten Sie nun die Gründerzeit-Ära. Zwischen 1848 und 1873 war die Zeit der wachsenden Industrialisierung. Zugleich entwickelte sich Kaffee zum Volksgetränk, was sich auch bei den Kaffeemühlen bemerkbar machte. 

Kunsthandwerker gründeten Unternehmen und schon bald stellten sie die ersten Kaffeemühlen in Kleinserien her. Neben den verzierten kunstvollen Kaffeemühlen der Oberschicht, bauten sie auch schlichte Kaffeemühlen für das einfache Volk.

Auf einige Modelle möchten wir Sie gerne aufmerksam machen.

In der Vitrine rechts vom Eingang sehen Sie links eine Schoßmühle der Firma Redemann aus dem Jahr 1862. Die Firma gibt es heute nicht mehr. Auf der Mühle sind zwei Daten eingraviert. Im Jahr 1862 wurde die Kaffeemühle hergestellt. Und im Jahr 1907 wurde sie repariert. Damals hat man also voller Stolz auch das Reparaturdatum auf der Mühle verewigt. Zu Recht, wenn eine Mühle fast 40 Jahre lang reibungslos den Kaffee mahlt.

Rechts in der Vitrine steht im oberen Fach eine Kaffeemühle aus Rumänien. Allerdings ist sie ein Einzelstück, wurde also nicht in Kleinserie hergestellt. Die Intarsien zeigen einen Bauern mit einer Sense und eine Frau im Ausgehkleid. Was meinen Sie, aus welchem Material diese Arbeit gefertigt wurde?

Haben Sie auf Elfenbein getippt? Dann müssen wir Sie leider enttäuschen. Es ist kunstvoll verarbeiteter Rinderknochen!

 Aus einer Manufaktur wiederum stammt die schöne Glaszylindermühle aus Österreich aus dem Jahr 1870 in der gegenüberliegenden Wandvitrine im zweiten Fach von oben.

Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim