Station: [7] Die Dornburger Schlossgärten


„Die Blumen blühen in den wohlunterhaltenen Gärten, die Traubengeländer sind reichlich behangen und unter meinem Fenster sehe ich einen wohlgediehenen Weinberg. Von der anderen Seiten sind die Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt und die Malven und was nicht alles, blühend und bunt.“

So schwärmte Johann Wolfgang von Goethe während seines langen Dornburger Aufenthalts im Sommer 1828. Und er hatte recht: Die Gärten, die die drei aneinandergereihten Schlösser miteinander verbinden, sind unterschiedlich, vielfältig und ergänzen sich doch zu einem gärtnerischen Gesamtkunstwerk.

Im Lauf der Jahrhunderte wurden die Gartenanlagen immer wieder verändert und dem Geschmack der Zeit angepasst. Ihre heutige Gestalt verdanken sie jedoch weitgehend dem Hofgärtner Carl August Christian Sckell, der sie ab 1824 miteinander verband und in großen Teilen neu gestaltete:

„Ich bedachte mir die schönen Anlagen, ging sie mit dem Hofgärtner durch, der mir die sehr geschickte Verbindung der Stohmannschen Besitzung…

… dem Renaissanceschloss…

… die sehr geschickte Verbindung der Stohmannschen Besitzung mit den früheren fürstlichen erklärte.“

Drei verschiedene Gartenarale verwob Sckell zu einem Ganzen: Rechts hinten liegt das Renaissanceschloss, dessen weißen Giebel und Türmchen Sie von hier aus sehen. Auf dessen rechter Seite öffnet sich in einer hügeligen Fläche ein Landschaftsgarten im englischen Stil – um 1820 der modernste Stil für eine neue Parkgestaltung!

Das mittlere Rokokoschloss ist von achsensymmetrischen Gartenterrassen umgeben, die zwar auf die Entstehungszeit im 18. Jahrhundert zurückgehen. Doch erst mit Nutzung des Schlosses als Sommerresidenz im frühen 19. Jahrhundert entstehen hier geschmackvolle Neugestaltungen, wie der Rosenlaubengang oder der Teeplatz.

Auf den bereits steilen Hangflächen verbinden Weinbergterrassen die Schlösser und schließen die Gärten zum Saaletal hin ab. Sie sind von der fünfeckigen Aussichtsterrasse aus zu bewundern, die talseitig an das Rokokoschloss anschließt.

Und wenn Sie nun in den Hof des Alten Schlosses gehen, finden Sie auf der rechten Seite einen Abgang in einen Garten mit Kräuter- und Gemüsebeeten. Er geht zwar auf Pläne des 19. Jahrhunderts zurück, zitiert aber Stilelemente von Renaissancegärten. 

 

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Zitat Goethe 1: zitiert nach Detlef Ignasiak, Dornburg an der Saale, S. 37

Zitat Goethe 2: zitiert nach Dornburger Schlösser und Gärten, Amtlicher Führer, S. 23

Alle Abbildungen © Keramik-Museum Bürgel