Station: [104] Fallender Reiter und Pferd


Verspielt und zärtlich, grob und direkt – so charakterisierte der Bildhauer Andreas Helmling seine Werke. Vor sich sehen Sie Helmlings Skulptur „Fallender Reiter und Pferd“.    

Der viereckige Sockel ist aus stabilen Doppelplatten gearbeitet. Er wirkt statisch, monumental und massiv. Ganz im Gegensatz zu Reiter und Pferd. Sie wirken dynamisch, mitten in der Bewegung. Womöglich wurde das Pferd durch irgendetwas erschreckt, vielleicht hat es vor einem Hindernis gescheut. Wie auch immer: Reiter und Pferd können sich nicht mehr halten, sie befinden sich bereits mitten im Fall. Und dieser scheint auch durch nichts mehr aufzuhalten zu sein. Gleich werden sie wohl auf dem Boden aufschlagen. Dem Betrachter bleibt nur eins: Daumen drücken,  dass sie sich nicht allzu schwer verletzen. 

Reiter und Pferd werden in der Skulptur aus einfachen Formen abstrahiert dargestellt. Sie folgen einer streng geometrischen Form, sind teils scharf konturiert, teils filigran. Der Pferderumpf ist in sich gedreht, die Vorderläufe sind in die Luft gestreckt – was den Fall des Reiters zusätzlich noch betont. Die Skulptur zeigt uns einen Moment des Scheiterns. Wohl jeder von uns hat einen solchen Moment schon erlebt.

„Mein Stahl ist nicht leblos, sondern voller Leben“, sagte Andreas Helmling über seine bildhauerische Tätigkeit. Der Künstler wurde 1959 in Heidelberg geboren. Helmling studierte zunächst Kunsterziehung von 1979 bis 1988, später dann freie Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Bis zu seinem Tod im Jahr 2019 arbeitete Andreas Helmling als freier Künstler in Hördt  in der Pfalz.