Station: [6] Der Steinmetz


„Die größte Gruppe der Handwerker auf dieser Baustelle bilden die Steinmetze. Sie schauen auf eine stolze Geschichte ihres Berufes zurück: Schon in der Antike gehörten sie zu den angesehensten Handwerkern, im frühen Mittelalter wurde der Beruf dann vor allem von Mönchen ausgeübt, die Kirchen und Klöster bauten. Aus den Reihen der Steinmetze steigen die besten ihres Handwerks zu Baumeistern auf. Ihnen vertrauen die Bauherren die technische und künstlerische Gesamtleitung eines Baus an.

Meister Johan Frencken zählt zu den ersten Steinmetzen, die auf der Baustelle Horst für die Jahre 1559 bis 1567 überliefert sind. Durchaus typisch für sein Handwerk ist, dass er nicht nur auf der Baustelle, sondern auch direkt in einem Steinbruch arbeitet. Dort nehmen die Steinmetze den Sandstein in Augenschein, den sie dann in Horst weiter bearbeiten. Das Material stammt hauptsächlich aus der Gegend um Mülheim (der sogenannte „Ruhrsandstein“) oder aus dem Münsterland (der „Baumberger Sandstein“). Aus ihnen schlagen die Steinmetze vor allem mit Meißel und Hammer beispielsweise Treppenstufen, Fensterbänke oder Gesimsteile. Und an manchen Stellen hinterlassen diese stolzen Handwerker ihre persönliche Signatur: das Steinmetz-Zeichen.“