Station: [7] Gewölbebau


„Heute gehört zu jedem Bauwerk eine Stahlbetondecke. Die Renaissance kannte dieses Verfahren selbstverständlich noch nicht. Für einen Zwischenboden konnte man entweder eine einfache Balkenkonstruktion mit Dielen einziehen, oder der Bauherr entschied sich für ein Gewölbe. Das war nicht nur deutlich repräsentativer, sondern auch wesentlich stabiler. Für das Schloss Horst entscheidet man sich überwiegend für die sogenannten Kreuzgratgewölbe. Diese Konstruktion wurde bereits von den Römern gebaut, in Deutschland ist sie seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar.

Für die Gewölbe sind die Maurer verantwortlich. Sie bauen zunächst hohe Holzgerüste, die sogenannten „Lehren“. Diese stützen die entstehenden Bögen von unten ab. Erst wenn die Handwerker nun das Gewölbe fertig gemauert haben, werden die stützenden Lehren wieder entfernt – und die neue Decke hält. Jedenfalls berichten die Bau-Tagebücher von keinem Fall, dass in diesem Moment das neue Gewölbe zusammengestürzt sei …“