Station: [10] Obst, Kartoffeln, Getreide


 

M: Was ist einer DER Ausgangsstoff für Schnaps? Na, kommen Sie drauf?

F: Klar, Getreide!

M: Doch wie wird aus Getreide denn nun eigentlich Schnaps?

F: Das Getreide wird zuerst einmal gemälzt. Das bedeutet, man bringt es kontrolliert zum Keimen. Dadurch werden im Korn spezielle Enzyme gebildet, die später für den Stärke- und Eiweißabbau notwendig sind. Anschließend wird das Getreide geschrotet und mit Wasser vermischt.

M: Nun kommen die Enzyme wieder ins Spiel: Sie wandeln die Getreidestärke nun in Zucker um, der anschließend von der Hefe vergoren wird. Das Ergebnis ist eine alkoholische Flüssigkeit, die anschließend destilliert wird.

F: Aber nicht nur aus Getreide wird Schnaps gemacht, sondern auch aus Kartoffeln.

M: Und natürlich auch aus Obst!!!

F: In Süddeutschland stellen die Kleinbrennereien vor allem Obstbrände her, was wiederum die zahlreichen Streuobstwiesen erklärt. 

M: Streu – Obst – Wiesen?

F: Anders als auf Plantagen werden die Obstbäume hier nicht etwa dicht in Reih und Glied gepflanzt, sondern … verstreut. Daher kommt der Name. Streuobstwiesen sind eine einzigartige Form des extensiven Obstbaus.

M: Und überhaupt sind sie ein Biotop der Artenvielfalt: Bienen, Hummeln und viele andere Insekten tummeln sich dort. Vögel bauen ihre Nester. Igel huschen durch das Gras, Eichhörnchen wuseln zwischen den Bäumen. In Mitteleuropa gehören die Streuobstwiesen zu den artenreichsten Landschaften. In diesem Sinne sind Schnapstrinker also Umweltschützer!

F: Doch wie wird aus Obst nun Schnaps?

M: Äpfel und Birnen etwa werden mit der Obstmühle zerquetscht. Steinobst wie Zwetschgen und Mirabellen werden dagegen nur zerdrückt. Die Steine sollen ganz bleiben. Das ist wichtig, denn sonst würde die darin enthaltene Blausäure in die Maische übergehen – und der Schnaps würde bitter – und ziemlich ungesund. 

 

Foto: © Förderverein Museum im Steinhaus e.V.