Station: [19] Industrielle Verarbeitung


F: Es steckt im Parfum. Im Duschgel. In Kosmetik-Produkten und im Rasierwasser.

M: Es steckt in Medikamenten. In Klebstoffen. Im Putzmittel.

F: Die Rede ist von … Ethanol.

M: Hochprozentiger, industriell hergestellter Alkohol.

F: In großen Kolonnen wird der Alkohol gereinigt und mehrfach destilliert. Mithilfe spezieller Verstärkereinrichtungen wird der Alkoholgehalt schließlich auf rund 96 Prozent gesteigert. Das Modell einer solchen Rektifizier-Anlage haben wir hier für Sie aufgebaut. Es diente einst als Montageanleitung. Im Original war die Kolonne der Firma Brüggemann aus Heilbronn 17 Meter hoch und verfügte über 20 Verstärkerböden. Einen davon sehen Sie hier direkt über dem Modell.

M: Das  hochprozentige Ethanol schmeckt zwar nicht besonders gut, ist aber grundsätzlich trinkbar. Ganz nebenbei ist Industriealkohol auch noch steuerfrei. Um Schindluder vorzubeugen, begann man bereits früh damit, das Ethanol zu vergällen. Das bedeutet, es wurde mit speziellen chemischen Stoffen versetzt und dadurch ungenießbar. Dürfen wir vorstellen: Spiritus.  

F: Im 19. Jahrhundert war Spiritus ein gefragter Energieträger: Er war leicht zu lagern und einfach zu transportieren. Daher entstanden zahlreiche Produkte, die speziell mit Spiritus betrieben wurden. Bügeleisen, Lampen und auch Kocher. Einige dieser Geräte zeigen wir Ihnen hier rechts im Regal. Wenn Sie nun den Monitor berühren, erhalten Sie weitere Informationen.

 

Foto: © Förderverein Museum im Steinhaus e.V.