Station: [9] Der Küfer


F: Hier im Dachgeschoss zeigen wir Ihnen, was alles zu einer Küferwerkstatt gehörte. Heute ist der Beruf nahezu ausgestorben. Doch früher führte am Küfer kein Weg vorbei. Bevor Edelstahl und Kunststoff modern wurden, war das Holzfass die einzige Möglichkeit um Güter wie Wein, Bier, Schmierseife oder Öl zu lagern und zu transportieren.

M:  Der Begriff Küfer leitet sich dabei vom Wort Kufe ab, was so viel wie Kübel oder Bottich bedeutet. Zudem ist die Kufe ein altes deutsches Hohlmaß, was je nach Region unterschiedlich groß war.

F: Für seine Arbeit brauchte der Küfer eine Vielzahl an Werkzeugen: zum Beispiel Hobel, Zangen, Haken und Zieher, Fasszug, Küfersetzer und Treibhammer. Und natürlich gehörte auch eine Schnitzbank dazu – ein sogenannter Räppelbock.

M:  Die Schnitzbank diente dazu, Werkstücke zu fixieren, um sie dann bearbeiten zu können. Am vorderen Ende befindet sich eine Art Klemmvorrichtung, in die das Holz eingespannt wird. Durch eine Aussparung reicht der Klemmbock bis zur Unterseite der Bank. Sobald man einen Fuß daraufsetzt, lässt er sich wie ein Pedal hin und her bewegen. Der Vorteil an dieser Konstruktion: Der Küfer hatte so für seine Arbeit beide Hände frei.

F: Die eingeklemmten Werkstücke wurden häufig mit dem Zugmesser geschält oder geglättet. So ließen sich beispielsweise Werkzeugstiele oder auch Schindeln herstellen. Zugmesser zeichnen sich dadurch aus, sie einen beidseitigen Handgriff haben. 

 

Foto: © Jürgen Bahnmayer