Station: [9] Der Küfer


Gustav Gockel: Nanu nanu, was sind denn das für Werkzeuge hier? Also ich erkenne Zangen und Hobel und noch irgendwelche komischen Messer. Sag mal Archivarius Alfred, was ist denn das alles? 

Archivarius Alfred: Die Werkzeuge gehörten früher in eine Küferwerkstatt. 

Gustav Gockel: Was ist denn ein Küfer? 
 
Archivarius Alfred: Das wundert mich nicht, dass du diesen Beruf nicht kennst. Denn der ist heute nahezu ausgestorben. Früher war der Küfer aber unheimlich wichtig. Denn er stellte zum Beispiel Räder her. Eimer und Kübel. Oder auch Fässer! Heute kann man die aus Edelstahl herstellen oder aus Kunststoff. Aber früher gab es nur eine Möglichkeit: nämlich Holz. Schau mal. Für seine Arbeit brauchte der Küfer ganz unterschiedliche Werkzeuge: Hobel und Zangen hast du ja schon erkannt. Daneben brauchte er noch Haken und Zieher, Fasszug, Küfersetzer und Treibhammer. Und natürlich brauchte der Küfer auch eine Schnitzbank.

Gustav Gockel: Das ist diese Bank hier, oder? 

Archivarius Alfred: Jaja, genau. Vorne an der Schnitzbank konnte der Küfer Holzstücke einklemmen. So musste er es nicht extra festhalten. Das war natürlich eine super Sache, denn so hatte der Küfer beide Hände frei. Zum Beispiel für das Zugmesser. Das ist eine spezielle Art von Messer, das man mit beiden Händen festhalten muss. Damit kann man zum Beispiel Kanten abrunden oder gekrümmte Holzstücke bearbeiten. 

Foto: © Jürgen Bahnmayer