Station: [4] Die Blütezeit der Mechanisierung


Mit Beginn des 20. Jahrhunderts setzte in der Landwirtschaft die Mechanisierung ein. Wo vorher nur menschliche oder tierische Arbeitskraft geherrscht hatte, übernahmen für die meisten kräftezehrenden landwirtschaftlichen Einsatzfelder nun Maschinen die Arbeit.

Zuerst trieben Dampfmaschinen, die stationär auf den Höfen standen und nicht bewegt werden konnten, kleine Dreschmaschinen, Mähbinder und Futterschneidemaschinen an.

Die Tüftler aus Altheim begannen mit der Wartung und Reparatur dieser stationären Dampfmaschinen und der allgegenwärtigen wassergetriebenen Mühlen. Mit dem Erwerb einer beweglichen Dreschmaschine, die über einen fahrbaren Dampfkessel angetrieben wurde, lieferten sie eine wertvolle Dienstleistung für die Bauern. Ebenso gefragt waren die Baumspritzen, zu denen sie alte Autos umbauten oder die selbstfahrenden Balkenmäher.

Mit dem Fahrradhandel und der Fahrradreparatur reagierten sie schnell auf eine aufkommende Mode und schufen so ein weiteres wirtschaftliches Standbein für die Werkstatt.

Ein Renner war auch die fahrbare Holzsäge. Sie war auf einen mit Diesel betriebenen Unterbau montiert und mit einem Holzspalter kombiniert. Damit fuhren Vater und Sohn Widmer zu den Bauern, um vor Ort das Brennholz in handliche Stücke zu schneiden.

Mit ihren Dienstleistungen sorgte die Widmer-Werkstatt für das reibungslose Funktionieren der bäuerlichen Landwirtschaft. In ihrem großen Einzugsbereich wurde sie unentbehrlich.

Wer selber eine Erfindung gemacht hatte oder wer ein komplizierteres Werkstück anfertigen lassen wollte, der konnte sicher sein, hier die Tüftler zu finden, die für jedes Problem eine Lösung fanden.

Alle Abbildungen: © Gemeinde Frickingen