Station: [3] Die Lohmühle von Leustetten


Die Lohmühle von Leustetten wurde 1835 als Fachwerkbau, etwas oberhalb der Gerberei am Dorfplatz errichtet. Heute ist sie dank privater Initiative der Familie Hummel erhalten und als Museum zu besichtigen.

Etwa 300 m oberhalb der Lohmühle wird das Wasser aus dem Dorfbach für den Antrieb des Wasserrades entnommen. Über das Wasserrad wurde die Wasserkraft mittels Transmissionsriemen auf verschiedene Riemenscheiben übertragen. Sie trieben eine Rindenmühle, ein Walkfass, einen Schleifstein und eine Lederwalze an.

Ursprünglich befand sich ein kleineres Wasserrad auf der Straßenseite des Hauses. 1870 wurde das Mühlrad aber an die Giebelseite verlegt, weil dort ein größeres Wassergefälle erzeugt, und das neue, größere Rad effektiver angetrieben werden konnte. Das Wasserrad der Lohmühle hat einen Durchmesser von ca. fünf Metern und funktioniert bis heute. Die Nabe, die Wellenzapfen, die Bleche in den Schaufeln und zwei Speichen sind erhalten, ebenso die Transmissionsachsen.

Wenn Sie sich allgemein über den Antrieb von Mühlen durch Wasserräder informieren wollen, dann drücken Sie bitte die 7.

Im Inneren der Lohmühle ist alles auf eine effiziente Arbeit hin ausgerichtet. Die getrocknete Rinde wurde im Obergeschoss aufbewahrt und durch eine Öffnung in der Decke in die untere Halle befördert. Heute markiert eine Glasscheibe an der Decke diesen Ort. In der Lohmühle befand sich eine nicht mehr erhaltene Lohschneide zum groben Zerkleinern der Rindenstücke, die anschließend in verschiedenen Feinheitsgraden zu Lohe gemahlen werden konnten. Die Gerbstoffe aus der Rinde waren die Grundlage des chemischen Umwandlungsprozesses von der rohen Tierhaut zum Hartleder.

Alle Abbildungen: © Gemeinde Frickingen