Station: [25] Ichthyosaurier


Ein Fisch! Oder… ein Saurier!?

Die Bezeichnung „Ichthyosaurier“ bedeutet wörtlich übersetzt „Fisch-Echse.“ Die Saurier waren Reptilien und hatten sich zunächst auf dem Festland entwickelt. Erst dann haben einige Arten ihren Lebensraum ins Wasser verlagert. 

Viel später in der Erdgeschichte hat sich ein ähnlicher Vorgang wiederholt, als auf dem Festland entwickelte Säugetiere, als Robben, Wale und Delphine das Meer besiedelten.

Und tatsächlich sieht der Ichthyosaurier fast wie ein Delphin aus: Die Fortbewegung im Wasser sowie die Jagd auf ebenfalls schwimmende Beutetiere erforderte eine an diesen Lebensraum angepasste, stromlinienförmige Anatomie. Sowohl Säugetiere als auch Reptilien haben also unabhängig voneinander ähnliche Formen entwickelt.

Das weitgehend vollständig erhaltene Skelett des kleinen Ichthyosaurus ist etwa 180 Millionen Jahre alt. Durch einen glücklichen Zufall ist es nicht von den über ihm liegenden Gesteinsmassen plattgedrückt worden. Diese dreidimensionale Erhaltung war möglich, weil in der unmittelbaren Umgebung des verwesenden Sauriers eine von Bakterien unterstützte Kalkabscheidung erfolgte. Dadurch verfestigte sich der umgebende Schlamm rasch zu einem schützenden Panzer. Neben dem Skelett finden wir auch einige auf den Meeresgrund gesunkene Ammoniten – diese waren Beute der Fischsaurier.

Die vielen großen und kleinen Scheiben am Boden der Vitrine sind Wirbel von anderen Fischsauriern. Sie lagen als Einzelteile am Boden des Jurameers und stammen vermutlich von mehreren Individuen. Die größten dieser Wirbel müssen einem riesigen Fischsaurier gehört haben, der etwa 10 bis 15 Meter lang war!

Alle Funde dieser Vitrine stammen aus dem Schwarzen Jura und sind in der Umgebung von Altdorf gefunden worden.