Station: [37] Rekonstruktion eines Bronzegussplatzes


Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Durch Schmelzen und anschließenden Guss kann sie zu Schmuck, Werkzeug und Waffen verarbeitet werden. 

Vor sich sehen Sie eine Rekonstruktion eines Bronzegussplatzes aus der späten Bronzezeit. Leider konnte bislang noch kein vollständiger Gussplatz ausgegraben werden, so dass wir hier Funde aus ganz Mitteleuropa zusammengeführt haben: aus Dänemark, Süddeutschland und der Schweiz.

Zunächst werden Bronzereste in einen massiven Tontiegel gefüllt und im Holzkohlenfeuer geschmolzen. Durch gleichmäßige, kontinuierliche Luftzufuhr muss das Feuer auf die nötige Temperatur von über 1.000 Grad gebracht werden. Entsprechende aus Keramik gefertigte Tiegel und Düsen finden sich selten, aber regelmäßig. An der Wand lehnt noch ein Rohr mit Keramikdüse, durch das zusätzlicher Sauerstoff zugeführt werden kann. Die Y-förmige Zuleitung aus Holz ist ebenfalls mehrfach im Fundgut vorhanden.

Die Gussformen bestanden meist aus Stein, in Süddeutschland fast immer aus Sandstein. Es wurden aber bereits auch Formen aus Bronze genutzt, wie in der Vitrine neben dem Hauseingang zu sehen ist. 

Rechts sind Werkzeuge zur Weiterbearbeitung der Rohgüsse zu sehen. Was erstaunlich ist: Im Prinzip sind alle Metallbearbeitungswerkzeuge bereits vorhanden, die auch heute noch in Schmieden benutzt werden.

Der Holzblock wird als Amboss benutzt. Eingesteckt sind kleine, fein ornamentierte Ambosse. Sie werden für die feinere Formgebung benötigt. Im Gegensatz zu Eisen wird Bronze allerdings in kaltem Zustand verformt und geschmiedet. In bestimmten Abständen wird dann das Werkstück bis zur Glut erhitzt, da es durch das Schmieden verdichtet, also hart und spröde wird. Danach wird es langsam abgekühlt und kann wieder neu bearbeitet werden.