Station: [10] Uhrwerk Rochlitz, Stand-Bahnhofsuhr


Von dem traurigen Dasein, das dieses schöne Werk einst fristete, erzählen nur noch die Fotos an der Wand. Ein Mitglied des Turmuhrenvereins Seehausen hat die Uhr über Monate aufgearbeitet, sie auseinander gebaut und in Handarbeit entrostet. Vorne rechts am Uhrwerk befindet sich der Windfang mit den silbernen Flügeln. Damit wird die Geschwindigkeit der Abfolge der Glockenschläge reguliert.
 
Hören Sie gut zu und der Unterschied wird schnell deutlich: Bei geringem Luftwiderstand der Flügel klingt der Glockenschlag so:

[Ton: Glocken schnell]

Verstellt man die Flügel und erhöht so den Luftwiderstand, schlägt der Hammer wesentlich ruhiger.

[Ton: Glocken langsam]

Links neben der kleinen Standuhr steht das hölzerne Standgehäuse einer Bahnhofsuhr. 
 
Diese Uhr zeigt die enge Verwandtschaft zwischen öffentlicher Turmuhr und heimischer Standuhr. Diese Bahnhofsuhr war beides: Im Bahnhofsgebäude gab sie als Standuhr die Zeit an und durch eine horizontale Königswelle trieb sie eine Bahnhofsuhr im Außenbereich an.
Um die Standuhr im eigenen Heim geht es auch im nächsten Raum. Es geht nach Frankreich zu den goldglänzenden Comtoise-Uhren gleich links an der Wand.

Fotos: © Martina Bosse