Station: [15] Wer war Otto Jacob Ottsen?


Viel ist über den Seehäuser Uhrmacher nicht bekannt. 1740 geboren, drei mal verheiratet und mit 81 Jahren gestorben. Mehr verrät der genaue Blick auf seine Standuhren. 
Die gut sichtbaren Signaturen des Uhrmachers auf den Rosetten über den Zifferblättern zeigen: Diese Uhren waren etwas ganz Besonderes. Handgefertigt in der eigenen Werkstatt gingen diese kostbaren Standuhren nur in die besten Gutshäuser. 
 
Besonders auffällig sind die prachtvoll verzierten Zifferblätter. Die rechte der drei Standuhren in der Nische von 1804 hat neben der Uhrzeit zwei weitere Funktionen: Einen Wecker, der über die Weckerscheibe in der Mitte des Zifferblatts eingestellt werden konnte und ein kleines Fenster im Zifferblatt für die Datumsanzeige. Aufziehen musste man diese Uhr nur einmal pro Woche. 19 Uhren von Ottsen sind bis heute als erhalten bekannt.
Ob sich Uhrmacher Ottsen zu seiner Zeit auch um die Turmuhr der Pfarrkirche St. Petri in Seehausen gekümmert hat? Anzunehmen ist es. In unserer letzten Station laden wir sie ein, dem Wahrzeichen von Seehausen, der St. Petri Kirche, einen Besuch abzustatten. Selbstverständlich nicht, ohne die 194 Stufen bis zur Uhrenkammer auf die Spitze des Kirchturms zu erklimmen. Genau so, wie es auch Uhrmacher Günther Haut einmal pro Woche tut, wenn er die Turmuhr per Hand aufziehen muss. Neuerdings übernimmt diese Aufgabe sein Enkel Carl Robra, der ebenfalls den Beruf des Uhrmachers erlernt hat.
Wir wünschen Ihnen noch eine gute Zeit, vielen Dank für den Besuch und auf Wiedersehen. 

Fotos: © Martina Bosse