Station: [2] Funktion der Offizin in der Apotheke


Der größte und für Kundinnen und Kunden üblicherweise allein zugängliche Raum ist die Offizin. So heißt der Verkaufsraum einer Apotheke. Früher wurden in der Offizin auch Medikamente nach individueller Rezeptur hergestellt. Die Rohstoffe bewahrten die Apothekerinnen und Apotheker in den Wandschränken und Schubladen auf.

Heute stehen in den Regalen oder Repositorien in erster Linie Fertigarzneimittel. Auch in den Schubladen lagern Kopfschmerztabletten, Erkältungsmittel und andere Medikamente. Der sogenannte Handverkaufstisch markiert die Grenze zwischen apothekenpflichtigen Arzneimitteln, die nur geschützt vor dem direkten Zugriff der Kundinnen und Kunden gelagert beziehungsweise präsentiert werden dürfen. Alle Produkte vor dem Handverkaufstisch sind hingegen frei zugänglich.

Typisch für eine historische Offizin sind die vielen Standgefäße, die getrennt nach Warengruppen und Größe in den Wandregalen stehen. Wichtige Möbelstücke sind die Stühle im Kundenraum. In einer Zeit, in der ein Großteil der Arzneimittel in der Apotheke angefertigt wurde, mussten die Patientinnen und Patienten bis zur Fertigstellung warten - auch nachts.

Die Einrichtung der Offizin ist eine schöne Schreinerarbeit aus dem Jahr 1950. Sie wurde eingebaut, als die Urgroßmutter des heutigen Besitzers und Gründers des Museums, Eric Martin, die Apotheke übernahm.

An der kommenden Hör-Station – am Fenster neben der Eingangstüre – erzählen wir Ihnen die Geschichte der Menschen, die die Obertor-Apotheke seit 1750 führten.

Alle Abbildungen: © Trüpschuch