Station: [5] Alpenländische Krippe


M: Wenn Sie durch das Fenster des alten Winzerhauses blicken, sehen Sie eine alpenländische Krippe!

F: In der Regel zeigt eine Krippe das Weihnachtsgeschehen, also die Geburt Christi, eingebettet in eine Landschaft oder Architektur mit versetzbaren Figuren. Hier jedoch wird die Herbergssuche gezeigt. Josef und seine schwangere Frau Maria suchten einen Platz für die Nacht und wurden an allen Türen abgewiesen. Im Lukasevangelium heißt es:

M: „Weil in der Herberge kein Platz für sie war“.

F: Diese alpenländische Landschaft mit ihrer Architektur demonstriert die hohe Kunst des Krippenbaus. Um das Verfallene und Verwitterte darzustellen, suchte Krippenbaumeister Kurt Post altes Holz, verknorrte Äste und andere Naturmaterialien, die nicht mehr behandelt werden mussten, um der Krippe den Anschein der Verwitterung zu geben. Es ist viel schwieriger, schief und „schlampig“ zu bauen als in geraden Linien und rechten Winkeln. Sehr gut gelungen ist der Stall mit dem eingefallenen Dach. Ställe wie diesen findet man heute noch häufig in der Alpenregion.

M: Perfekt wird eine Krippe mit einem aussagekräftigen Hintergrund, der in die Tiefe geht. Und das Geheimnis bewahrt, was sich hinter dem Horizont noch abspielen könnte. Diese Kulisse hier malte der Krippenbauer und Hintergrundmaler Alfred Fleckenstein.

F: Es gibt mehrere Stile, Krippen zu bauen. Orientalische Krippen zeigen die Zeit und den Ort, an dem Jesu geboren wurde. Andere Krippen – wie auch diese alpenländische – zeigen, dass die Geburt Jesu in jedes Lebensumfeld eingebettet werden kann.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch