Station: [8] Ludwig Vogele Krippe


F: Markant wie seine Persönlichkeit war auch die Messerführung Ludwig Vogeles – sein tiefer, scharfer Schnitt verlieh seinen Figuren Gesichter mit konturierten, kantigen Zügen. Seine Figuren beleben auch die Krippe aus den 1950er-Jahren, vor der Sie gerade stehen. Sie sind zehn Zentimeter groß, naturbelassen und im Nazarener-Stil gestaltet.

M: Der Weihnachtskrippe galt die besondere Leidenschaft des Holzbildhauers, der mehr als tausend Christuskorpusse schuf, lebensgroße Heiligenfiguren schnitzte und mit der Ausstattung ganzer Kirchen beauftragt war.

F: Wir, die Klüsserather Krippenfreunde, haben eine ganz besondere Beziehung zu Ludwig Vogele. Der Ichenhausener war bei unserer Vereinsgründung dabei und später unser Ehrenmitglied. Bis zu seinem Tod im Jahr 2000 leitete er in Klüsserath mehr als zwanzig Schnitzkurse, in denen er sein Können an Vereinsmitglieder und zahllose Schülerinnen und Schüler weitergeben konnte.

M: Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote. Der Krippenaufbau geht auf den Bäckermeister Anton Haisch zurück. Während er darauf wartete, dass der Brotteig aufging, baute er in seiner Backstube Krippen, überwiegend aus Korkeichenrinde. Hatte er keinen Krippenmörtel mehr, nahm er Brotteig als Ersatz. Das freute die Mäuse, die nach und nach den Brotteig wieder aus seinen Krippen herausnagten.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch