Die Welt im BILDnis. Porträts, Sammler und Sammlungen in Frankfurt von der Renaissance bis zur Aufklärung
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Städel-Kooperationsprofessur und Studierenden am Kunst geschichtlichen Institut der Goethe-Universität
Die Faszination des Porträts, die sich in unserer Gegenwart in massenhaft digital verbreiteten Porträts und „Selfies“ ausdrückt, hat Tradition. Die Ausstellung blickt in die Geschichte und widmet sich der Bildniskunst in Frankfurt von der Renaissance bis zur Aufklärung. In der bürgerlichen Kultur jener Zeit waren Porträts Mittel der sozialen Selbstdarstellung, Ausdruck einer ständischen Gesellschaftsordnung und zeitgenössischen Wissenskultur, aber auch Gegenstand der Sammelleidenschaft an sich.
Die Ausstellung zeigt Meisterwerke der Porträtkunst, die dem Patriziat der Stadt wie der Familie Holzhausen und der gebildeten Oberschicht wie dem Arzt und Naturforscher Johann Christian Senckenberg zur Repräsentation dienten. Zu sehen sind neben Gemälden druckgraphische Porträts, die vor der Erfindung der Fotografie die einzige Möglichkeit zur Vervielfältigung und Verbreitung lieferten. Als Sammelobjekte hochgeschätzt, dienten sie durch ihre ursprüngliche Präsentation in geklebten Porträtalben der Welterschließung und der Vermittlung von Wissen.
Der Ausstellungsrundgang spiegelt mit einer abwechslungsreichen Auswahl von 42 Gemälden und 105 Druckgraphiken die soziale Ordnung der ständisch organisierten Gesellschaft Frankfurts vom 16. bis zum 18. Jahrhundert wider. Bislang völlig unbekannte und nie gezeigte Werke können erstmals in diesem Kontext präsentiert werden. Ausstellung und Katalog vermitteln die Ergebnisse mehrjähriger universitärer Forschungsarbeit und eröffnen faszinierende Perspektiven auf das neuzeitliche Porträt und seinen sozialen Gebrauch.