75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs widmen das Kieler Stadtmuseum und das Stadtarchiv der Geschichte von Luftkrieg und Stadtzerstörung eine Sonderausstellung. Sie zeichnet nach, wie die Bombardements und zunehmende Vernichtung von Wohnraum, Infrastruktur, Kulturgut und Wirtschaftsbetrieben den Alltag und das städtische Gemeinwesen veränderten und wie die Menschen ihr Leben unter Angst und Entbehrungen organisierten. Der NS-Machtapparat hatte nicht nur die Kriegssituation selbst zu verantworten, seine Ideologie und Propaganda bestimmten auch das persönliche Erleben sowie die mentale Verarbeitung der Kriegsereignisse. Die „Heimatfront“ wurde in die militärische Produktion und Logistik eingebunden und sollte den kämpfenden Soldaten moralische Unterstützung geben. Kiel als bedeutender Rüstungs- und Marinestandort wurde daher Ziel massiver alliierter Bombenangriffe, denen Bunker und Luftschutzmaßnahmen nicht standhalten konnten. Über 3000 Menschen verloren in Kiel aufgrund des Luftkriegs ihr Leben, 75 % des Kieler Gebäudebestandes wurde zerstört oder beschädigt und 167.000 Menschen waren obdachlos geworden. Noch heute werden Blindgänger auf Kieler Stadtgebiet gefunden und zeigen die Dimension der Bombardements. Die Ausstellung, die zahlreiche historische Fotos, Dokumente, Plakate, Gemälde und Alltagsgegenstände präsentiert, befasst sich auch mit der Frage, welchen Platz der Luftkrieg in der städtischen Erinnerungskultur einnimmt und wie seiner Opfer angesichts der beispiellosen NS-Verbrechen gedacht werden soll. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation herausgegeben von Johannes Rosenplänter und Doris Tillmann im Solivagus Verlag Kiel. jeden Sonntag, 11.30 - 12.30 Uhr 1€ Führungsgebühr (Sonntagsführung)
05. Jul 2020 - 00:00
Dänische Straße 19
Kiel
24103
Germany

Current event for "Stadt- & Schifffahrtsmuseum"

Luftkrieg und Heimatfront - Kriegserleben in der NS-Gesellschaft in Kiel 1939 – 1945 (Sonntagsführung)

05. Jul 2020 - 00:00 – 26. Jul 2020 - 00:00
Stadt- & Schifffahrtsmuseum

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs widmen das Kieler Stadtmuseum und das Stadtarchiv der Geschichte von Luftkrieg und Stadtzerstörung eine Sonderausstellung. Sie zeichnet nach, wie die Bombardements und zunehmende Vernichtung von Wohnraum, Infrastruktur, Kulturgut und Wirtschaftsbetrieben den Alltag und das städtische Gemeinwesen veränderten und wie die Menschen ihr Leben unter Angst und Entbehrungen organisierten. Der NS-Machtapparat hatte nicht nur die Kriegssituation selbst zu verantworten, seine Ideologie und Propaganda bestimmten auch das persönliche Erleben sowie die mentale Verarbeitung der Kriegsereignisse. Die „Heimatfront“ wurde in die militärische Produktion und Logistik eingebunden und sollte den kämpfenden Soldaten moralische Unterstützung geben. Kiel als bedeutender Rüstungs- und Marinestandort wurde daher Ziel massiver alliierter Bombenangriffe, denen Bunker und Luftschutzmaßnahmen nicht standhalten konnten. Über 3000 Menschen verloren in Kiel aufgrund des Luftkriegs ihr Leben, 75 % des Kieler Gebäudebestandes wurde zerstört oder beschädigt und 167.000 Menschen waren obdachlos geworden. Noch heute werden Blindgänger auf Kieler Stadtgebiet gefunden und zeigen die Dimension der Bombardements. Die Ausstellung, die zahlreiche historische Fotos, Dokumente, Plakate, Gemälde und Alltagsgegenstände präsentiert, befasst sich auch mit der Frage, welchen Platz der Luftkrieg in der städtischen Erinnerungskultur einnimmt und wie seiner Opfer angesichts der beispiellosen NS-Verbrechen gedacht werden soll.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation herausgegeben von Johannes Rosenplänter und Doris Tillmann im Solivagus Verlag Kiel.

jeden Sonntag, 11.30 - 12.30 Uhr

1€ Führungsgebühr (Sonntagsführung)

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