Time Present, die Ausstellung aus der Sammlung Deutsche Bank im PalaisPopulaire, widmet sich der internationalen Fotografie von den 1970er-Jahren bis heute. Die Schau untersucht, wie sich Künstler*innen mit der Zeit und den Grundfragen der Fotografie auseinandersetzen: Welche unterschiedlichen Realitäts- und Zeitebenen hält eine Aufnahme fest? Bildet sie tatsächlich einen bestimmten Moment ab? Ist das, was auf einem Foto zu sehen ist, Gegenwart oder Vergangenheit, Wirklichkeit oder Imagination? Dieser thematische Rahmen ermöglicht es, den Aufstieg, den die Fotografie zu einem zentralen Medium der Gegenwartskunst erlebt hat, über zeitliche und geografische Grenzen hinweg zu verfolgen. Dabei geht es nicht darum, eine stringente Entwicklung der Fotokunst aufzuzeigen. Time Present gleicht eher einer vielstimmigen Konversation, in der ästhetische und formale Strategien, Konzepte, politische und gesellschaftliche Fragestellungen in Beziehung zueinander treten. Unter dem motivischen Leitfaden der „Zeit“ werden dabei in vier Kapiteln Werke vorgestellt, die einerseits die grundlegenden Fragestellungen der Fotografie berühren, und andererseits die Entwicklung der Sammlung aufzeigen. Das Spektrum der Ausstellung reicht von „Klassikern“ der deutschen Gegenwartsfotografie wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky und Candida Höfer, die bereits in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren gesammelt wurden, bis hin zu junger Fotokunst aus Afrika, Osteuropa, dem Nahen Osten und China, die heute die Sammlung mit prägt. Einen wichtigen Aspekt bildet der kritische Blick von nichteuropäischen Künstler*innen wie Yto Barrada, Mohamed Camara und Kader Attia auf den westlich dominierten Kunstkanon. Und auch eine andere Revolution wird spürbar: Die Instagram-Kunst der Argentinierin Amalia Ulman zeigt, wie sich die Fotografie durch digitale Technologien demokratisiert hat – aber auch, wie sehr die Manipulation und Distribution von Bildern unser tägliches Leben bestimmt. Im Laufe der vier Jahrzehnte, in denen Fotografie in der Sammlung Deutsche Bank gesammelt wurde, hat sich nicht nur das Medium radikal gewandelt, sondern mit ihm die globale Gesellschaft. Auch das dokumentiert Time Present.
10. Jun 2020 - 00:00
Unter den Linden 5
Berlin
10117
Germany

Current event for "PalaisPopulaire"

Time Present

10. Jun 2020 - 00:00 – 08. Feb 2021 - 00:00
PalaisPopulaire

Time Present, die Ausstellung aus der Sammlung Deutsche Bank im PalaisPopulaire, widmet sich der internationalen Fotografie von den 1970er-Jahren bis heute. Die Schau untersucht, wie sich Künstler*innen mit der Zeit und den Grundfragen der Fotografie auseinandersetzen: Welche unterschiedlichen Realitäts- und Zeitebenen hält eine Aufnahme fest? Bildet sie tatsächlich einen bestimmten Moment ab? Ist das, was auf einem Foto zu sehen ist, Gegenwart oder Vergangenheit, Wirklichkeit oder Imagination?

Dieser thematische Rahmen ermöglicht es, den Aufstieg, den die Fotografie zu einem zentralen Medium der Gegenwartskunst erlebt hat, über zeitliche und geografische Grenzen hinweg zu verfolgen. Dabei geht es nicht darum, eine stringente Entwicklung der Fotokunst aufzuzeigen. Time Present gleicht eher einer vielstimmigen Konversation, in der ästhetische und formale Strategien, Konzepte, politische und gesellschaftliche Fragestellungen in Beziehung zueinander treten.

Unter dem motivischen Leitfaden der „Zeit“ werden dabei in vier Kapiteln Werke vorgestellt, die einerseits die grundlegenden Fragestellungen der Fotografie berühren, und andererseits die Entwicklung der Sammlung aufzeigen.

Das Spektrum der Ausstellung reicht von „Klassikern“ der deutschen Gegenwartsfotografie wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky und Candida Höfer, die bereits in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren gesammelt wurden, bis hin zu junger Fotokunst aus Afrika, Osteuropa, dem Nahen Osten und China, die heute die Sammlung mit prägt. Einen wichtigen Aspekt bildet der kritische Blick von nichteuropäischen Künstler*innen wie Yto Barrada, Mohamed Camara und Kader Attia auf den westlich dominierten Kunstkanon. Und auch eine andere Revolution wird spürbar: Die Instagram-Kunst der Argentinierin Amalia Ulman zeigt, wie sich die Fotografie durch digitale Technologien demokratisiert hat – aber auch, wie sehr die Manipulation und Distribution von Bildern unser tägliches Leben bestimmt. Im Laufe der vier Jahrzehnte, in denen Fotografie in der Sammlung Deutsche Bank gesammelt wurde, hat sich nicht nur das Medium radikal gewandelt, sondern mit ihm die globale Gesellschaft. Auch das dokumentiert Time Present.

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