Station: [20] Wisent Besucherplattform


Die stolze Wisent-Mama lässt die Besucherinnen und Besucher, die sich zu nahe ans Gatter wagen, nicht aus den Augen – sie hat gekalbt und beschützt die beiden Jungtiere, zwei von vielen, die hier im Donaumoos geboren wurden. Ursprünglich waren Wisente fast in ganz Europa beheimatet. Nach dem Ersten Weltkrieg waren sie aber so gut wie ausgerottet. Sämtliche heute lebende Wisente sind auf nur zwölf Tiere zurückzuführen, die in Zoos überlebt haben. Nur durch intensive Bemühungen konnte die Art erhalten werden. Mit rund 30 Kühen, Kälbern und Bullen betreibt der Donaumooszweckverband hier das größte Arterhaltungsprogramm für Wisente in ganz Süddeutschland.

Dass die Tiere hier leben, hat mit der Zukunft des Donaumooses zu tun. Die Menschen haben nach den vielen Versuchen, das Moor zu bezwingen, erkannt, dass sie mit dem Naturraum Donaumoos anders umgehen müssen als ihre Vorfahren, wenn sie ihre Heimat erhalten wollen. Sie müssen verhindern, dass der Torfkörper, auf dem sie leben, weiter schwindet.

Eine Möglichkeit ist die Grünlandbeweidung, die einen höheren Wasserstand zulässt als der Ackerbau. So kann der gesamte Torfkörper das ganze Jahr über feucht gehalten werden. Deshalb haben wir am HAUS im MOOS Weiden angelegt, auf denen neben Kühen und Schafen auch unsere Wisente leben.

Diese zottigen Urviecher stehen europaweit für naturnahe, extensive Landbewirtschaftung. Unbezähmbar wie das Moor, leben sie hier nach den Regeln einer wilden Herde.

An dieser Stelle endet unsere Tour durch die Geschichte des Donaumooses und wir sagen „Auf Wiedersehen”. Wir hoffen, dass es Ihnen gefallen hat – und dass Ihnen dieser spezielle Landstrich ebenso ans Herz gewachsen ist, wie uns, die versuchen, ihn für die Zukunft zu erhalten.

Vielleicht möchten Sie sich jetzt noch ein wenig stärken? Die Museumsgaststätte freut sich auf Ihren Besuch.