Station: [11] Garten


Enkelin Marie: Ich glaube, wir haben den allerschönsten
Garten weit und breit. Wie schön es hier blüht – und wie herrlich das duftet. Hmmm …
Altbäuerin Katharina: Ja, hier wächst schon so allerhand.
Sogar Rosen haben wir und Narzissen, weiter unten im Garten wachsen Kräuter, Stangenbohnen und Pastinaken – und natürlich Kohl und Kartoffeln. Hmmm ... und der Flieder duftet auch schon.
 
Enkelin Marie:
Was ist denn das hier für eine Blume? Die habe ich ja noch gar nie gesehen.
Altbäuerin Katharina: Na, lass mal sehen. Ach ... eine Wegwarte ist das. Die ist eigentlich nichts Besonderes.
Enkelin Marie: Also ich find die schön!
Altbäuerin Katharina: Wenn das so ist, dann erzähle ich dir eine Geschichte. Es waren einmal ein junger Ritter und sein edles Burgfräulein. Eines Tages musste der Ritter fort, denn er nahm an einem Kreuzzug teil und zog deshalb ins Heilige Land. Das Fräulein wartete vor den Stadttoren am Wegesrand auf seine Rückkehr – doch vergebens, der Ritter kam nicht zurück. Doch das Burgfräulein wartete und wartete und irgendwann hatte der Himmel ein Erbarmen mit ihr und so verwandelte er sie in eine Blume – eine Wegwarte.
 
Enkelin Marie: Das ist aber eine traurige Geschichte. He! Warum rupfst du die denn raus?
Altbäuerin Katharina: Die Wurzeln kann man rösten. Das gibt einen wunderbaren Kaffee. Oder naja, zumindest so etwas Ähnliches. Komm ich zeig dir, wie man das macht und dann trinken wir ein Tässchen. Darfst dann auch mal probieren!

 

Foto: Bielefelder BauernhausMuseum