Station: [4] Begegnung der Kulturen und Religionen


Ein interreligiöser Dialog ist überall möglich. So zeigt es diese kleine Holzskulptur aus Westafrika. Eine Christin und ein Muslim – ein Ehepaar– sitzen sich gegenüber, ihre Knie berühren sich, sie sind ins Gespräch vertieft. 

Ein Gespräch im wahrsten Sinne des Wortes „auf Augenhöhe“, bei dem das Buch – die Bibel – das verbindende Glied zwischen den beiden ist. Christentum, Islam und die ursprünglichen Traditions- bzw. Kulturreligionen… der afrikanische Kontinent ist reich an religiöser Vielfalt! Und zeitgenössische christliche Künstler aus Afrika versuchen eine Synthese ihrer eigenen Kulturen mit christlichen Motiven und Elementen.

So auch bei den traditionellen Ashanti-Hockern – Häuptlingsstühlen – in die die Bibel, christliche Kreuze oder Betende eingearbeitet sind: Die angesehenen und sozial ranghohen Besitzer der Stühle sitzen auf der Bibel… und bringen damit ihre christliche Grundhaltung zum Ausdruck.

Allen Gewalttaten und Verwerfungen des Kolonialismus zum Trotz ist das Christentum zu einem festen Bestandteil der Kulturen Westafrikas geworden. Die Objekte in unserer Vitrine stammen aus der Privatsammlung des Theologen-Ehepaars Mack. Viele Jahre ihres Lebens haben sie in Westafrika, vor allem in Ghana, verbracht und so authentische Einblicke in die traditionellen Kulturen gewonnen. Im Jahr 2005, nach der Rückkehr nach Deutschland und mit Ende der theologischen Lehrtätigkeit von Prof. Mack, haben sie ihre Sammlung der Bibelgalerie übereignet.

Alle Abbildungen: © Bibelgalerie Meersburg