Station: [19] Das Spitalarchiv


Kaspar: Puh, ist das staubig. DAS Buch hatte offensichtlich auch schon lange niemand mehr in der Hand. Wollen wir mal schauen, was das hier überhaupt ist. Ein mächtiger Wälzer auf jeden Fall … ah, hier steht es ja. Ein Urbar ist das. Wenn ich es richtig weiß, dann sind hier alle Besitzrechte des Spitals aufgelistet. Wollen wir mal schauen, was dem Spital so alles gehört: 

341 Morgen Äcker, 65 Morgen Wiesen, 244 Tagwerk Wald, 11 Bauernhöfe im Gollachgau und dann noch die Uhlenmühle bei Baldersheim. Potzblitz, nicht schlecht. Das kann sich sehen lassen.

Und was ist das hier? Eine Urkunde, und noch eine und noch eine. Das sind bestimmt mindestens 100 Stück, die hier im Archiv lagern. Gut, unser Spital hat auch eine lange Tradition, in über 650 Jahren kommt schon einiges zusammen. Und als eigenständige Verwaltung muss man da natürlich alles dokumentieren und festhalten.

Was kommt denn hier zum Vorschein? Rechnungen des Spitalverwalters. Na, dessen Beruf möchte ich auch nicht haben. Am Ende jedes Rechnungsjahres muss er fein säuberlich Soll und Haben auflisten und der Landesherrschaft vorlegen. Die Rechnungen gingen an die fürstbischöfliche Hofkammer in Würzburg und den Deutschen Orden. Und nach der Säkularisierung war dann das königlich-bayerische Landgericht zuständig.    

Andererseits wurde der Spitalverwalter für seine Arbeit ganz gut bezahlt: Immerhin bekam er 40 Gulden Bargeld, jährlich 20 Malter Korn und 2 Fuder Wein und dazu noch Brennholz. Na dafür, hätte ich vielleicht auch Rechnungen geschrieben.

 

Foto: © Fränkisches Spitalmuseum