Station: [5] Nackte bekleiden


Kaspar: So ein Bad ist doch herrlich. Von mir aus könnte es jede Woche einen Badetag geben. So jetzt erst mal schön die Füße waschen …puh … die stinken ja ganz schön. Aber mit viel Seife geht das schon weg. Auch schön zwischen den Zehen putzen. Huch … das kitzelt ja. 

Das Beste kommt aber nach dem Baden. Dann gibt es nämlich ein schönes Ei! Mhhh … lecker. Das Ei macht den Badetag nochmal zu etwas ganz Besonderem.  

Endlich hat mir der Spitalmeister ein neues Hemd ausgegeben. Das alte war ja schon ganz abgetragen und voller Löcher. Das waren so viele, die konnte selbst die Kathrine nicht mehr alle flicken. Aber was war das für ein Hin und Her. Was musste ich auf den einreden! Dabei gehört die Ausgabe von neuen Kleidern doch zu den Pflichten des Spitals. Und ich habe es noch mit eigenen Augen gesehen: Der Spitalmeister hat den ganzen Schrank voller Hemden. Da ist genügend Zeugs da. Nicht nur Männerhemden, auch Hemden für die Frauen, Unterhosen, Röcke, Pantoffeln, Socken, Kleider und Jacken. Ganze Schränke voll! Der Spitalmeister ist einfach nur zu knickrig, die Kleidung zu verteilen.

Naja, immerhin hat er mir jetzt ein Hemd gegeben. Aber sagen wir mal so: von bester Qualität ist das auch nicht gerade. Bin gespannt, wie lange das wohl hält. Neue Schuhe brauche ich demnächst auch, die alten sind schon ganz abgelaufen und zerschlissen. Die werde ich dem Spitalmeister gleich mal zeigen, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.    

So, jetzt noch schnell den Hals und die Ohren waschen, bevor das Wasser vollends kalt ist. Die Ohren müssen ja bekanntlich besonders sauber sein.

 

Foto: © Fränkisches Spitalmuseum