Station: [13] Die Sieg


M: Anhand der blauen Linie können Sie den Verlauf der Sieg nachverfolgen. Wohlgemerkt ihren heutigen Verlauf! Bis zum 18. Jahrhundert floss die Sieg noch direkt an Bergheim vorbei. Bei Mondorf mündete der Fluss dann in den Rhein. In großen Schlingen bahnte sich die Sieg langsam und behäbig ihren Weg, die Auen waren zum Teil bis zu zwei Kilometer breit.

F: Jedes Hochwasser hinterließ seine Spuren in der Landschaft. Der Flusslauf änderte sich, es entstanden immer wieder neue Flutrinnen, Alt-Arme, Inseln und Tümpel. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts begann man damit, die Sieg künstlich zu regulieren. Ufer und Ackerland sollten so vor Hochwasserschäden besser geschützt sein. Dementsprechend wurde der Flusslauf begradigt. Das führte unter anderem dazu, dass Bergheim nicht mehr direkt an der Sieg lag, sondern nur noch an einem ihrer Alt-Arme, dem Diescholl.

M: Auf der unteren Karte können Sie erkennen, wie der Flusslauf begradigt und die Mündung der Sieg flussaufwärts verlegt wurde. Die Karte stammt aus dem Jahr 1777. Allerdings war diese Maßnahme von wenig Erfolg gekrönt: Die Sieg floss nun zwar schneller, sie lagerte jedoch auch große Mengen an Kies und Sand im Rhein ab. Und das behinderte wiederum die Schifffahrt.

F: Daher wurde die Sieg-Mündung im Jahr 1852 wieder rheinabwärts verlegt, auf die Höhe von Mondorf. Zudem wurde ein Damm gebaut, der die einstige Rheininsel Kemper Werth zur Halbinsel machte.

 

Foto: © Wuller