Station: [14] Mühlen am Niederrhein


Nach Ihrer Europa-Reise können Sie kurz am Niederrhein Rast machen. Mit ihren Flüssen, Bächen, fruchtbaren Wiesen und Feldern ähnelt die nordrhein-westfälische Region landschaftlich den benachbarten Niederlanden, deren Wahrzeichen Windmühlen sind. Deswegen wurden auch im deutschen Grenzgebiet schon sehr früh Windmühlen betrieben, um Getreide und Ölsaaten zu mahlen. Jedes Dorf und jede Stadt hatte mindestens eine Mühle. In den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf drehten Ende des 19. Jahrhunderts rund 300 Windmühlen ihre Flügel im Wind.

Die älteste Mühle am Niederrhein ist die Steprather Mühle in Geldern-Walbeck, rund 40 Kilometer von hier entfernt. Ihr Bild sehen Sie in der unteren Reihe rechts. Sie wurde um 1500 erbaut. Sie ist die älteste funktionstüchtige Windmühle in Deutschland. Wegen ihres wehrhaften Aussehens wird sie auch Bärenmühle genannt. Die Turmwindmühle hat eine Steert-Nachführung. Sie ist 19 Meter hoch und ihre Flügel haben eine Spannweite von 28 Metern! Sie wurde umfangreich saniert und 1995 wieder in Betrieb genommen.

Fast alle produzierenden Windmühlen am Niederrhein stellten bis 1970 ihren Betrieb ein. Sie waren nicht mehr konkurrenzfähig zu den Industriemühlen. Nur wenige Windmühlen – in Selfkant und Heinsberg – hielten dank dem Idealismus ihrer Besitzer durch. 

Einige dieser Mühlen wurden nach und nach von gemeinnützigen Fördervereinen saniert und wieder funktionstüchtig gemacht. Die erste dieser Mühlen war unsere Alte Mühle in Donsbrüggen.

Fotos: © Dagmar Trüpschuch und Förderkreis Alte Mühle Donsbrüggen