Station: [17] Schaukasten und Diorama / Mühlensprache


Was will uns der Müller damit sagen? 

Müller konnten durch die Stellung der Windmühlenflügel im ruhenden Zustand auch Nachrichten übermitteln. Da die Windmühle eines der höchsten Gebäude in der Landschaft war, konnte die Mühlensprache auch aus weiter Entfernung gedeutet werden. Wie jede andere Sprache auch, wich auch die Mühlensprache in den unterschiedlichen Ländern und Regionen stark voneinander ab. In manchen Regionen war es auch von Bedeutung, ob die Flügel mit Tuch bespannt waren oder nicht. Wir konzentrieren uns hier nur auf die Stellung der Flügel.

Die Galeriemühle und die Bockwindmühle im Diorama senden unterschiedliche Signale aus. Die Flügel der Galeriemühle stehen wie die Flügel eines Andreaskreuzes zueinander. „Ich mache eine kurze Arbeitspause“, signalisiert der Müller damit. Die Bockwindmühle hingegen, deren Flügel auf 1:00 Uhr, 4:00 Uhr, 7:00 Uhr und 10:00 Uhr stehen, kündigen eine Hochzeit oder die Geburt eines Kindes an. Die Flügel sind auf Freudenschere gestellt. 

Auf Trauerschere stehen sie bei einem Trauerfall in der Familie. Da weisen die Flügel auf 2:00 Uhr, 5:00 Uhr, 8:00 Uhr und 11:00 Uhr. So wie bei der Sägemühle in der Vitrine. 

In senkrechte Stellung gebracht, also auf 6:00 Uhr, verkünden die Flügel weit über das Land hinweg: Feierabend, das Tagewerk ist vollbracht. Die Feierabendschere können wir leider an keinem Beispiel zeigen.

Fotos: © Dagmar Trüpschuch und Förderkreis Alte Mühle Donsbrüggen